Wolf
Der Wolf in Baden-Württemberg
In Europa ist das Tier schon seit geraumer Zeit heimisch. Baden-Württemberg galt lange Zeit als Wolfserwartungsland. Seit Dezember 2019 gibt es nun offizielle Zahlen zum Wolf in Deutschaland. Einzelne Tiere, die auf der "Durchreise" aus der Schweiz waren wurden gesichtet. In den vergangenen Wochen und Monaten häufen Sie nun die Meldungen.
Wolf reisst 32 Schafe in Bad Wildbad
Vergangenes Jahr riss ein Wolf in Bad Wildbad mehr als 40 Tiere, das bereits mehrmals in der Region um Bad Wildbad nachgewiesen werden konnte. Daraus folgt, dass in Kürze um die bekannten Rissstellen des Wolfes herum ein Gebiet mit einem Durchmesser von rund 60 Kilometern ausgewiesen wird, in dem erhöhte Anforderungen für den Herdenschutz gelten. Deren fachgerechte Erfüllung ist dann Voraussetzung, um bei einem Wolfsangriff Entschädigungszahlungen für gerissene Nutztiere zu erhalten.
Ab 1. Juni 2019 gelten für die Förderkulisse Wolf neue Voraussetzungen für Entschädigungen:
Mai 2019: Wenn der Wolf ein Tier reisst
Wolfsgebiet wird in ausgewiesen (Mai 2018)
Alles zur Förderkulisse Wolf (Mai 2018)
Zuvor gab es zahlreiche weitere Meldungen über Sichtungen bzw. Risse durch einen Wolf.
Wolf in Kornttal-Münchingen
Schafsriss in Bad Wildbad
Schafsriss in Widdern
Zigenriss in Sersheim
Wolffsichtungen im Kreis Sigmaringen
Wolfssichtung im Donau-Ries
Wolfssichtung in Forbach/ Schwarzwald am 9. Juni 2018
Wolfssichtung im Landkreis Calw
Nutztierriss in Huzenbach - Wolf in Verdacht
Pferderiss in Simmersfeld – Wolf in Verdacht
Neuere Sichtungen im Land - Dezember 2018
Zweiter Wolf im Landkreis Rastatt
Mai 2019: Ein Wolf in Bühl
Mai 2019: Neue Sichtung in Sigmaringen
Was die Naturschützer freut, sehen berufsständische Verbände kritisch. Die Rückkehr des Wolfes macht vor allem Schafhaltern und Haltern von Mutterkühen zu schaffen, die ihre Tiere auf Weiden halten.
Wolfsstrategie: Bauernverband fordert Sicherung der Weidehaltung
Landjugendverband Württemberg-Hohenzollern gibt Poitionspapier Wolf heraus
Schon vor einiger Zeit gab das Umweltministerium daher wichtige Hinweise für Nutztierhalter heraus. Dabei geht es vor allem um sichere Zäune. Das Umweltministerium rät, die Geländesituation zu beachten und regelmäßige Kontrollen der Weide durchzuführen. Zudem wird der Einsatz von Elektrozäunen oder Netzen alternativ von hohen Maschendrahtzäunen ohne Stromführung.
Die detaillierten Hinweise für Nutztierhalter lesen Sie hier
Umweltminister Franz Untersteller im Interview mit BWagrar
Interview: Herdenschutz - was können wir von Sachsen lernen?
Versicherer stellen keine erhöhten Anforderungen zum Wolfsschutz
Schaf- und Mutterkuhhalter hingegen, fürchten die Rückkehr der Tiere. Der Landesschafzuchtverband hat schon vor einiger Zeit ein Projekt iniziert, bei dem spezielle Schutzzäune und Herdenschutzhunde eine gewichtige Rolle spielen.
Lesen Sie hier, wie sich Landwirte an dem Projekt beteiligen
Gemeinsam mit verschiedenen Verbänden hat das Umweltministerium übrigens den Handlungsleitfaden Wolf geschrieben. Er informiert über die Lebensweise und Lebensraumansprüche des Wolfs und beschreibt den rechtlichen und administrativen Handlungsrahmen. Zudem sind darin Zuständigkeiten, Kommunikationswege, Abläufe sowie die Überwachung von Wölfen, das sogenannte Monitoring, geregelt.
Aufgrund der aktuell gehäuften Sichtungen gibt das Umweltministerium zusätzlich Tipps, wie man sich im Falle einer Wolfssichtung verhalten soll. Wölfe sollten auf keinen Fall angelockt oder gar angefüttert werden. Bei Sichtungen von Wölfen zusammen mit eigenen Hunden sollten diese an die Leine genommen werden.
Umweltministerium: Verhaltensweise beim Zusammentreffen Mensch und Wolf
Beobachtungen von Wölfen sollen umgehend der Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA), Telefon: 0761 4018-274 gemeldet werden.
Weitere Info zum Wolf:
FDB/DVP-Fraktion veranstaltete Kongress zum Wolf
Autor: Silvia Rueß