Glyphosatrückstände im Bier
Wer trinkt 1.000 Liter Bier am Tag?
Deutscher Bauernverband: Vorerntebehandlung bei Braugerste in Deutschland nicht zugelassen
Im Zusammenhang mit den heutigen Medienberichten über Rückstände von Glyphosat im Bier weist der Deutsche Bauernverband (DBV) darauf hin, dass die Anwendung von Glyphosat zur Vorerntebehandlung bei Braugerste in Deutschland nicht zugelassen ist.
Auch bei Hopfen, der ebenfalls zur Bierherstellung benötigt wird, findet in Deutschland keine Anwendung mit Glyphosat statt. Zudem stammt etwa die Hälfte der in Deutschland verarbeiteten Braugerste aus Importländern, in denen weniger strenge Anwendungsbestimmungen für diesen Wirkstoff gelten.
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht keine Gefahr
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht keine Gefahr für die Gesundheit der Verbraucher. Dem BfR liegt zwar die Originalstudie noch ausreichende methodische Informationen zu den Analysenmethoden und der Probennahme vor. Dennoch sind Glyphosatrückstände in Bier aus wissenschaftlicher Sicht plausibel und grundsätzlich erwartbar, da Glyphosat ein zugelassener Pflanzenschutz-mittelwirkstoff in Getreide ist, wobei Rückstände in Bier maximal in Höhe der für Getreide unter Berücksichtigung eines Verarbeitungsfaktors festgesetzten Rückstandshöchstgehalte in Bier vorkommen dürfen. In Deutschland gilt allerdings für die zu Rückständen führenden zugelassenen Spätanwendungen von Glyphosat in Getreide, dass Braugetreide in der Regel von der Anwendung ausgenommen ist.
Ein Erwachsener müsste 1.000 Liter Bier am Tag trinken, um auf eine bedenkliche Glyphosatkonzentration zu kommen
Unabhängig davon wären selbst die höchsten aus den Medien bekannten Gehalte (30Mikrogramm pro Liter) so niedrig, dass die hieraus rechnerisch resultierende Aufnahmemenge bei einem Erwachsenen (60 kg Körpergewicht) mehr als 1000-fach niedriger liegen würde als die derzeit als unbedenklich geltende lebenslänglich duldbare (ADI) oder einmalig duldbare (ARfD) tägliche Aufnahmemenge. Um gesundheitlich bedenkliche Mengen von Glyphosat aufzunehmen, müsste ein Erwachsener an einem Tag rund 1000 Liter Bier trinken.
Glyphosatgehalte von 30 Mikrogramm pro Liter Bier stellen nach dem derzeitigen Stand des Wissens kein gesundheitliches Risiko dar.
Weitere Informationen auf der BfR-Website zum Thema „Glyphosat“
Autor: DBV/BfR/Amstutz