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DBV und Umweltbundesamt

Studie stösst auf Kritik


"Landwirtschaft verursacht gravierende Umweltprobleme", so titelt das Umweltbundesamt dieser Tage eine Pressemitteilung und schreibt weiter: "Der Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln in der intensiven Landwirtschaft hat eine Reihe von Umweltproblemen zur Folge. Besonders negativ wirken sich die so genannten Nährstoffüberschüsse aus. Dies betrifft vor allem den Stickstoffüberschuss, denn 60 Prozent der Stickstoffemissionen kommen aus der Landwirtschaft". Der Deutsche Bauernverband wehrt sich gegen die Vorwürfe.



Der stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Udo Hemmerling, stellte im Interview mit dem Hörfunk des MDR-Hörfunk klar: „Die neue Studie des Umweltbundesamtes (UBA) präsentiert keine neuen Zahlen oder Fakten. Sie zeigt noch einmal die Situation auf, wie sie bereits seit Jahren fachlich diskutiert wird. Die Fakten der Studie stimmen nicht überein mit der schlechten Benotung, die das UBA der deutschen Landwirtschaft ausstellt. Die Bilanzüberschüsse bei Stickstoff wurden in den letzten 20 Jahren um über 20 Prozent gesenkt. Die Treibhausgase sind um rund 20 Prozent zurückgegangen. Auch Pflanzenschutzmittel werden heute nur noch unter sehr engen Zulassungskriterien des Umweltbundesamtes selbst genehmigt“, erklärte Hemmerling.

Das Umweltbundesamt bemängelte: "Seit Jahren staginiert der Stickstoffüberschuss mit 97 kg N/ha auf hohem Niveau. Die Nitratbelastung des Grundwassers sowie die Nährstoffüberversorgung (Eutrophierung) von Flüssen, Seen und Meeren ist vor allem auf die intensive Stickstoffdüngung zurückzuführen. Durch Pflanzenschutz- und Düngemittel werden Schwermetalle, Schadstoffe und Arzneimittel aus der Intensivtierhaltung in die Umwelt emittiert."

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Gleichzeitig erkennt das Amt allerdings auch die Leistungen der Landwirte an: "Die Landwirtschaft ist mit über 50 Prozent der mit Abstand größte Flächennutzer Deutschlands. Trotz ihres geringen Anteils am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von unter einem Prozent ist sie ein bedeutender Wirtschaftszweig der deutschen Volkswirtschaft. Während in den letzten 30 Jahren die meisten Branchen durch Innovation und technischen Fortschritt große Erfolge bei der Reduzierung der Stoffeinträge in die Umwelt erreichen konnten, zeigen sich bei den landwirtschaftlichen Emissionen nur geringe Verbesserungen."

„Die deutschen Bauern betreiben Landwirtschaft, um hochwertige Nahrungsmittel zu erzeugen“, stellte Hemmerling fest. „Das versuchen wir so gut wie möglich und auch so emissionsarm wie möglich – mit erheblichen Verbesserungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Leider kommen diese Botschaften nur im Kleingedruckten der UBA-Studie vor“, kritisierte Hemmerling. Im weltweiten Vergleich arbeite die deutsche Landwirtschaft schon heute nachhaltig und mit vergleichsweise wenig Emissionen.

„Die Landwirtschaft ist ein offenes System und es wird immer gewisse Verluste geben, weil die Düngung nie zu 100 Prozent in Pflanzenwachstum umgesetzt werden kann. Die Kernaufgabe ist eine verlustarme Wirtschaftsweise und die Verbesserung der Effizienz. Dabei ist die konventionelle Landwirtschaft ebenso wie der Ökolandbau gefragt. Wir müssen mit weniger Düngung und mit minimalem Pflanzenschutz optimale Erträge erzeugen“, so Hemmerling. Das erreiche man aber nicht mit der Drohung von neuen Verordnungen und Auflagen. „Wir erwarten mehr Investitionen – auch des Staates – in Agrarforschung und in die Pflanzenzüchtung, damit wir bei einer emissionsarmen Landwirtschaft vorankommen. Es geht darum, einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess gemeinsam mit den Landwirten aufzusetzen. Die UBA-Studie macht den Landwirten erst einmal Vorwürfe und lässt sie dann damit allein.“

Auf die abschließende Empfehlung des Umweltbundesamtes: "Verbessern ließe sich diese Bilanz durch effizienten Verbrauch von Stickstoff und Phosphor, die Begrenzung der Nährstoffüberschüsse, eine Flächenbindung der Tierhaltung sowie ein besseres Stallmanagement nebst Lagerung und Ausbringung von Düngern. Die Umstellung auf ökologischen Landbau ist darüber hinaus ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung umweltbelastender Stoffausträge in die Umwelt." kommentiert Hemmerling: „Die Empfehlung des Umweltbundesamtes auf ökologischen Landbau umzustellen, ist für viele Landwirte wirtschaftlich nicht attraktiv. Daran kann auch die Förderung, die es für die Umstellung gibt, nur begrenzt etwas ändern“, stellte Hemmerling fest. Nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes werden die Forderungen des Umweltbundesamtes eher zu einer weiteren Verschärfung des Strukturwandels führen. „Ich habe den Eindruck, dass der Zeitpunkt dieser Studie nicht zufällig gewählt ist. Dem Umweltbundesamt geht es offenbar nicht vorrangig um Beratung und Aufklärung von Politik und Öffentlichkeit, sondern es wird Politik gemacht“, so Hemmerling. Offensichtlich solle die politische Diskussion um die Düngeverordnung gezielt beeinflusst werden, vermutet Hemmerling abschließend.
 



Autor: Umweltbundesamt/DBV



 

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