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Schnäbelkürzen

Niedersachsen sucht Alternativen zum Schnäbelkürzen


In einem Pilotversuch sollen Alternativen zum Schnäbelkürzen bei Hennen gefunden werden. Das Land Niedersachsen unterstützt diesen mit 500.000 Euro. Das Projekt soll zwei Jahre laufen.


Gemeinsam mit dem niedersächsischen Landwirtschaftsminister Christian Meyer hat am 1. Dezember 2014 eine Allianz aus Vertretern von Wissenschaft, Handel und Wirtschaft ihre Unterstützung für ein vom Land mit insgesamt rund 500.000 Euro gefördertes zweijähriges Modellprojekt bekräftigt.

„Das, was derzeit nicht nur in Niedersachsen, sondern in ganz Deutschland in der konventionellen Haltung praktiziert wird, war eigentlich nur als Ausnahme gedacht", sagte der niedersächsische Landwirtschaftsminister. „Daraus ist aber leider die Regel geworden: Aktuell werden fast 90 Prozent der Legehennen in konventioneller Boden- und Freilandhaltung die Schnäbel gekürzt, um die Folgen von Federpicken und Kannibalismus zu mindern.

Aber das ist und bleibt ein schmerzhafter Eingriff. All das solle ein Ende haben, so der Minister. „Deshalb wollen wir den von meinem Vorgänger Gert Lindemann auf den Weg gebrachten Tierschutzplan umsetzen." Besonders optimistisch stimme ihn, „dass wir mit Edeka Minden-Hannover und der Rewe-Group zwei bedeutende Handelspartner gewonnen haben, die neben der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft mit uns an einem Strang ziehen".

500.000 Euro im Rahmen des Tierschutzplans
Im Rahmen des Tierschutzplans fördert das Land nun mit etwa einer halben Million Euro zwei wissenschaftlich begleitete Projekte mit einem entscheidenden Ziel: der Verzicht auf das Schnabelkürzen bei Legehennen. Die Hochschule Osnabrück untersucht unter anderem, welchen Einfluss UV-Licht auf Federpicken und Kannibalismus von Jung- und Legehennen hat. Jüngste Tests haben nämlich gezeigt, dass Hühnervögel auch im UV-Bereich sehen können. So sollen nun Herden vergleichend und unter kontrollierten Bedingungen bei unterschiedlichen Lichtquellen gehalten werden.

In einem zweiten Projekt prüft die Tierärztliche Hochschule, welche Auswirkungen unterschiedliche Formen von Beschäftigungsmaterial auf das Verhalten und vor allem die Gesundheit der Tiere haben. Für diese wissenschaftlichen Forschungen wurde je ein konventionell geführter Aufzucht- und Legehennen-Modellbetrieb gewonnen. Alle Tiere in dem Projekt leben mit einem ungekürzten Schnabel. Insgesamt sind es rund 100.000 Legehennen in 20 Herden. „Dabei erfolgt die Haltung unter Einhaltung von Empfehlungen, die die Fach-Arbeitsgruppe Legehennen des Niedersächsischen Tierschutzplans erarbeitet hat", sagte Meyer.

Analyse von Stressfaktoren
Eine Vielzahl von Faktoren aus Haltung und Management wird in den nächsten Wochen und Monaten unter die Lupe genommen. Stresssituationen werden analysiert, Beleuchtung mit und ohne UV-Anteil ausprobiert, Beschäftigungsmaterial von Einstreu über Pickblöcke bis hin zu Körnergaben getestet. Dass die von den Hennen gelegten Eier tatsächlich auch zum Verkauf angeboten werden, ist ein Verdienst von Edeka Minden-Hannover und der Rewe-Group. Beide betonten, dass Tierschutz in der jeweiligen Unternehmensphilosophie „oben auf der Agenda" stehe.

In dem Zusammenhang wies Landwirtschaftsminister Christian Meyer zugleich auf eines hin: „Mehr Tierschutz wird aber seinen Preis haben. Wir gehen von Mehrkosten von etwa drei Cent pro Ei aus. Aber ich bin sicher, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher gerne diesen geringfügigen Mehrpreis im Sinne des Tierschutzes zahlen werden."

Welch große Rolle Niedersachsen deutschland- und europaweit mit einem solchen Projekt spielt wird anhand der Statistik deutlich: Von den rund 48 Millionen Legehennen in Deutschland werden etwa 18,6 Millionen Tiere allein in Niedersachsen gehalten. Das ist ein Anteil von fast 39 Prozent. Bei einem vergleichbaren Anteil liegt Niedersachsen bei den jährlich produzierten Eiern: Von den pro Jahr bundesweit gelegten rund 11 Milliarden Eiern stammen ungefähr 4,1 Milliarden aus Niedersachsen.

Zusätzliche Infos finden sich auch unter www.tierschutzplan-eier.de



Autor: Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz



 

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