Ringelschwanz- und Schnabelprämie
Niedersachsen freut sich über 350 Anträge
350 Anträge mit rund 700.000 Tieren - Agrarministerium freut sich über rege Teilnahme
Die Legehennen- und Schweinehalter in Niedersachsen setzen laut Agrarministerium ein bemerkenswertes Signal für mehr Tierschutz im Stall: Nach aktuellem Stand sind insgesamt 350 Anträge von konventionellen und ökologischen Betrieben eingegangen, die künftig auf das Abschneiden von Schweineschwänzen oder Legehennenschnäbeln verzichten wollen. In der Schweinehaltung sind das 1,9 Prozent und in der Legehennenhaltung 3,2 Prozent der Tiere.
Der niedersächsische Agrarminister Christian Meyer freut sich trotz niedriger Teilnahmezahlen in einer Pressemitteilung über die Ringelschwanz- und Schnabelprämie: „Dieses Interesse an den erstmals vom Land ausgelobten Tierwohlprämien freut mich riesig" Und betont: „Wir sind auf einem guten Weg. Gemeinsam werden wir für mehr Tierschutz im Stall sorgen."
Die jetzt vorliegenden Zahlen seien „ein deutliches Signal, dass unsere Landwirte sich für mehr Tierschutz einsetzen wollen", sagte Meyer. „Hinter den 350 Anträgen verbirgt sich eine beachtliche Tierzahl: Rund 600.000 Legehennen und weit mehr als 115.000 Mastschweine werden vom Tierschutz-Engagement ihrer Halter profitieren: keine kupierten Schwänze, keine abgeschnittenen Schnäbel und eine insgesamt verbesserte Haltung", so der Minister.
Zahlenmäßig kaum darstellbar
Niedersachsen hatte nach eigenen Angaben 2013 2,65 Mio. Ferkel, 0,56 Mio. Zuchtsauen und 6,03 Mio andere Schweine. 115.000 Mastschweine bedeuten demnach 1,9 Prozent aller Schweine. Zum gleichen Zeitpunkt gab es in Niedersachsen 5,6 Mio. Junghennen einschließlich Küken und 18,6 Mio. Legehennen. Selbst wenn man nur die Legehennen nimmt, kommt man bei 600.000 : 18,6 Mio. auf 3,2 Prozent. Bei Einbeziehung der Junghenne sind es 2,5 Prozent.
Eingeplante Fördergelder reichen
Die tolle Botschaft sei: „Das eingeplante Fördergeld reicht, um alle Anträge, die die Voraussetzungen erfüllen, wahrscheinlich zu bewilligen. Antragsteller, die die Vorgaben einhalten, bekommen demnach also eine Zusage. Ein Ranking von Betrieben ist dieses Jahr damit nicht notwendig." Für Schweine mit intaktem Ringelschwanz und besseren Haltungsbedingungen wird eine Prämie von 16,50 Euro gezahlt. Halter von Legehennen mit unversehrtem Schnabel und mehr Platz werden mit 1,70 Euro pro Tier honoriert.
Das Fördervolumen beträgt bei Mastschweinen mehr als 1,9 Millionen Euro, bei Legehennenhaltung könnten fast 950.000 Euro ausgegeben werden. Die Maßnahme läuft vorerst für ein Jahr. Für 2016 würde die Maßnahme mit langsam steigendem Gesamtetat dann erneut angeboten werden, um Schritt für Schritt mehr Tierwohl im Stall zu fördern. Die Förderungen können zusätzlich zur privatwirtschaftlichen Initiative Tierwohl des Handels erfolgen.
Autor: Amstutz, LBV