LBV

Anmelden

Noch kein Mitglied?

Mit zahlreichen Dienstleistungsunternehmen bietet der Landesbauernverband (LBV) für alle landwirtschaftlichen Geschäftbereiche eine Lösung. Neben Steuerberatung, Buchhaltung und Wirtschaftsberatung können die LBV-Mitglieder auch von exklusiven Konditionen einschlägiger Unternehmen profitieren.

>> Vorteile für LBV-Mitglieder <<


Mitglied werden

Anmelden

Betriebsergebnisse 2013/14

Landwirte im Südwesten verdienen bundesweit am wenigsten


Rukwied fordert bessere Rahmenbedingungen und größere Wertschätzung für die Arbeit der Bauernfamilien

„Um unsere Landwirtschaft langfristig zu sichern und für den Wettbewerb zu rüsten, benötigen wir in Baden-Württemberg bessere Rahmenbedingungen, ein investitionsfreundliches Klima und größere Wertschätzung für die Arbeit der Bauernfamilien. Unsere Betriebe dürfen nicht länger Schlusslicht bei den Einkommen sein, sondern brauchen günstige Zukunftsperspektiven.“ Das erklärte Präsident Joachim Rukwied vom Landesbauernverband (LBV) zu den Unternehmensergebnissen der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe im Wirtschaftsjahr 2013/14 am 9. Dezember 2014 in Stuttgart.


LBV-Referenten Horst Wenk und Marco Eberle (v. l.)
LBV-Jahrespressekoferenz in Stuttgart
LBV-Präsident Rukwied im TV-Interview

Das Ergebnis stieg im landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieb im Schnitt um 8,2 Prozent auf 50.753 (46.901) Euro je Unternehmen. Der betriebliche Ertrag nahm dabei durchschnittlich um 3,3 Prozent auf 263.218 (254.745) Euro, der betriebliche Aufwand um 2,5 Prozent auf 208.378 (203.234) Euro je Unternehmen zu.

Im Bundesdurchschnitt erwirtschafteten die Betriebe mit 40.894 Euro ein um rund 27 Prozent höheres Ergebnis als in Baden-Württemberg mit 32.298 Euro je Arbeitskraft. In dieser Bezugsgröße ist der gesamte Personalaufwand berücksichtigt.

Große Unterschiede zwischen den Betriebsformen
Die verschiedenen Betriebsformen weisen große Unterschiede in den Unternehmensergebnissen auf. Während die Milchviehbetriebe vor dem Futterbau am stärksten ihr Ergebnis verbessern konnten, mussten die Weinbaubetriebe und der Ackerbau im Durchschnitt die höchsten Ergebnisrückgänge hinnehmen.


Die Milchviehbetriebe steigerten 2013/14 ihr Unternehmensergebnis im Durchschnitt um 34,1 Prozent auf 38.953 (29.056) Euro je Arbeitskraft.

Die Futterbaubetriebe mit Rindermast und Mutterkühen erzielten einen Ergebnisanstieg um 21,1 Prozent auf 28.136 (23.239) Euro je Arbeitskraft.

In der Veredlung erhöhten sich die Unternehmensergebnisse im Durchschnitt um 12,0 Prozent auf 34.140 (30.471) Euro je Arbeitskraft.

Im Weinbau mussten die Betriebe den relativ höchsten Ergebnisrückgang mit minus 22,5 Prozent hinnehmen. Im Durchschnitt sank bei dieser Betriebsform das Unternehmensergebnis auf 20.883 (26.929) Euro je Arbeitskraft.

Die Ackerbauern müssen ein um 14,4 Prozent gesunkenes Ergebnis verkraften. Je Arbeitskraft erwirtschafteten sie im Durchschnitt 31.976 (37.370) Euro.
Die Gemischtbetriebe verbuchten einen Ergebnisrückgang um 2,3 Prozent auf durchschnittlich 29.430 (30.114) Euro je Arbeitskraft.

Im Obstbau liegt das Unternehmensergebnis im Durchschnitt um 7,4 Prozent über dem Vorjahr. Sie erwirtschafteten 32.262 (30.054) Euro je Arbeitskraft im vergangenen Wirtschaftsjahr 2013/14.

Besseres Investitionsklima notwendig
Die Haupterwerbsbetriebe im Südwesten liegen bereits seit vier Jahren im Bundesvergleich auf dem letzten Platz. Eine Trendwende ist nach Analyse des Bauernverbandes nicht in Sicht. „Um bei den Unternehmensergebnissen aufzuholen, benötigen wir bessere Rahmenbedingungen für eine moderne Landwirtschaft in Baden-Württemberg. Dazu gehören weniger Reglementierung, ein investitionsfreundliches Klima und mehr Wertschätzung für unsere Arbeit“, betont Rukwied.

Immer neue Verbote und Auflagen erhöhen die Produktionskosten, untergraben das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Politik und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft. „Angesichts der unbefriedigenden Situation an den Märkten sind jetzt deutliche Signale der Unterstützung erforderlich“, erklärt der LBV-Präsident. „Die Bauernfamilien erbringen vielfältige Leistungen für die gesamte Gesellschaft. Sie brauchen wieder bessere Zukunftsperspektiven.“

Daten zu den Unternehmensergebnissen 2013/14
Datenbasis: Die Ermittlung der Einkommenssituation beruht auf den Buchführungsergebnissen von 2.067 landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben, deren Einkommen aus betrieblichen Quellen höher als aus außerbetrieblichen ist. Die Daten der ausgewerteten Betriebe standen bereits für die vergangenen beiden Wirtschaftsjahre zur Verfügung.

Unternehmensergebnis: Das Unternehmensergebnis (Bruttoeinkommen) muss neben den Löhnen für beschäftigte Arbeitskräfte und der Entlohnung für die unternehmerische Tätigkeit auch die Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals abdecken. Zusätzlich gehen davon die Sozialabgaben, persönliche Steuern, Tilgung für Fremdkapital und finanzielle Verpflichtungen gegenüber der Vorgängergeneration ab. Ein Teil des Unternehmensergebnisses ist für die Finanzierung von Ersatz- und Neuinvestitionen aufzuwenden.

Betriebe: In Baden-Württemberg gibt es nach der amtlichen Statistik rund 42.300 landwirtschaftliche Betriebe mit mehr als fünf Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche. Die durchschnittliche Betriebsgröße beträgt rund 34 Hektar. Etwa 37 Prozent der Betriebe werden im Haupt- und 63 Prozent im Nebenerwerb bewirtschaftet.

Arbeitskräfte: Der Arbeitskräfteeinsatz liegt bei durchschnittlich 1,9 Arbeitskräften (AK) je Unternehmen oder 2,9 AK je 100 Hektar. Der durchschnittliche AK-Besatz ist im Bundesdurchschnitt rund ein Viertel niedriger (2,4 AK je 100 Hektar).

Fläche: Die landwirtschaftlich genutzte Fläche der ausgewerteten Betriebe beträgt knapp 65 Hektar pro Betrieb. Der Anteil der Pachtflächen liegt bei knapp 70 Prozent. Die durchschnittlichen Pachtkosten betragen rund 10.500 Euro pro Jahr (etwa 230 Euro je Hektar).

Eigenkapitalbildung: Ein baden-württembergischer Haupterwerbsbetrieb konnte im Durchschnitt im Wirtschaftsjahr 2013/14 rund 11.000 Euro Eigenkapital bilden. Dieser Wert hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 33,6 Prozent erhöht. Die Eigenkapitalbildung liegt im Hinblick auf die dauerhafte Sicherung der betrieblichen Existenz an der unteren Grenze der anzustrebenden 10.000 bis 15.000 Euro je Unternehmen.

Investitionen: Die Bruttoinvestitionen erhöhten sich 2013/14 um rund 12 Prozent auf 50.700 Euro je Unternehmen. Die Investitionen in Maschinen stiegen um 7 Prozent auf rund 25.000 Euro, die Nettoinvestitionen um 46,4 Prozent auf knapp 16.000 Euro.



Autor: hk



 

Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben?
Melden Sie sich jetzt für den BWagrar-Newsletter an und bleiben Sie infomiert.

zur Newsletteranmeldung

Aktuelles

ZukunftsBauer
Wo der Wein wächst und die Ideen reifen – Wie ZukunftsBauer Michael Kinzinger die Extreme meistert
Zwischen Klimawandel, Schädlingsdruck und Preiskrise hält der Kinzinger Berghof Kurs. Ein Familienbetrieb, der mit klarem Kopf und neuen Ideen Landwirtschaft lebt. Ein Feature aus der neuen...

Süddeutsche Erdgasleitung
Bewirtschaftervereinbarung Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) liegt vor
Die geplante Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) betrifft zahlreiche landwirtschaftliche Flächen in Baden-Württemberg. Nach zweieinhalb Jahren liegt nun ein verbindliches Angebot für die Bewirtschafter...

Erntebilanz 2025
Wetterextreme prägen die Erntebilanz – Vermarktung unter Druck
Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV) zieht Bilanz zur Ernte 2025. Landwirtinnen und Landwirte stellen sich mit verschiedenen Maßnahmen auf Wetterextreme und Klimawandel ein.

Öko-Weidepflicht
Endlich Bewegung im Streit um die Öko-Weidepflicht: Jetzt muss die Politik liefern!
Endlich Bewegung bei der Öko-Weidepflicht: EU-Kommissar Hansen macht den Weg für praxisgerechte Lösungen frei. Jetzt ist die Politik gefragt, damit die Öko-Betriebe in Baden-Württemberg nicht im...

Schlachthof in Crailsheim
Erhalt der süddeutschen Schlachthofstruktur hat oberste Priorität
Nach dem Übernahmeverbot durch das Bundeskartellamt stand die Zukunft der Vion-Schlachthöfe in Süddeutschland im Fokus der medialen Berichterstattung. Der LBV stellt klar, was jetzt wichtig ist.

LBV-Betriebsausflug 2025
Ein Tag voller Gemeinschaft
Mit rund 150 Anmeldungen aus allen Ecken des Verbandsgebietes war der diesjährige LBV-Betriebsausflug so gut besucht wie noch nie. Er führte die Mitarbeitenden des LBV in den schönen...

Festakt in Bad Waldsee
75 Jahre Bauernschule Bad Waldsee
Die Bauernschule in Bad Waldsee feierte in einem stimmungsvollen Festakt voller Geschichte, Zukunft und gelebter Gemeinschaft ihr 75-jähriges Bestehen. Der Landesbauernverband gratuliert!

Erfolg für den Berufsstand
Stoffstrombilanz ist Geschichte
Der Bauernverband hat sich jahrelang für eine Abschaffung der Stoffstrombilanzverordnung eingesetzt – mit Erfolg! Hier erfahren Sie mehr zu Aufhebung der Stoffstrombilanzverordnung.

Weitere News
Weitere aktuelle Themen rund um die Landwirtschaft.

Alle Meldungen

ZukunftsBauer
Wo der Wein wächst und die Ideen reifen – Wie ZukunftsBauer Michael Kinzinger die Extreme meistert
Zwischen Klimawandel, Schädlingsdruck und Preiskrise hält der Kinzinger Berghof Kurs. Ein Familienbetrieb, der mit klarem Kopf und neuen Ideen Landwirtschaft lebt. Ein Feature aus der neuen...

Süddeutsche Erdgasleitung
Bewirtschaftervereinbarung Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) liegt vor
Die geplante Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) betrifft zahlreiche landwirtschaftliche Flächen in Baden-Württemberg. Nach zweieinhalb Jahren liegt nun ein verbindliches Angebot für die Bewirtschafter...

Erntebilanz 2025
Wetterextreme prägen die Erntebilanz – Vermarktung unter Druck
Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV) zieht Bilanz zur Ernte 2025. Landwirtinnen und Landwirte stellen sich mit verschiedenen Maßnahmen auf Wetterextreme und Klimawandel ein.

Öko-Weidepflicht
Endlich Bewegung im Streit um die Öko-Weidepflicht: Jetzt muss die Politik liefern!
Endlich Bewegung bei der Öko-Weidepflicht: EU-Kommissar Hansen macht den Weg für praxisgerechte Lösungen frei. Jetzt ist die Politik gefragt, damit die Öko-Betriebe in Baden-Württemberg nicht im...

Schlachthof in Crailsheim
Erhalt der süddeutschen Schlachthofstruktur hat oberste Priorität
Nach dem Übernahmeverbot durch das Bundeskartellamt stand die Zukunft der Vion-Schlachthöfe in Süddeutschland im Fokus der medialen Berichterstattung. Der LBV stellt klar, was jetzt wichtig ist.

Weitere News
Weitere aktuelle Themen rund um die Landwirtschaft.

Alle Meldungen