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Landwirtschaft im Ballungsraum

Hessen und Schwaben im Dialog


Am Donnerstag, den 14. Juli, machte sich Mirjam Schumacher, die Geschäftsführerin des Kreisbauernverbandes Esslingen (Baden-Württemberg), gemeinsam mit einer etwa 25 Mann starken Abordnung auf den Weg in die Wetterau und den Hochtaunus, um den ehemaligen Geschäftsführer Florian Dangel (jetzt RBV Wetterau-Frankfurt, KBV Hochtaunus) an seinem neuen Wirkungsort zu besuchen.

Georg Kopp (Vorsitzender KBV Hochtaunus, 4. v.l.) erklärt den schwäbischen Gästen das Versuchsfeld des Frankfurter Landwirtschaftlichen Vereins.
Angeregte Diskussion zwischen hessischen und schwäbischen Verbandsvertretern (Dirk Schaal stellv. Vorsitzender KBV Esslingen links, Siegfried Nägele Vorsitzender KBV Esslingen, 2.v.l., Stefan Wagner stellv. Vorsitzender KBV Hochtaunus und Gastgeber im Kronenhof, 3.v.r., Michael Schneller stellv. Vorsitzender RBV Wetterau-Frankfurt und Kreislandwirt Wetteraukreis rechts)
Christian Allendörfer (stellv. Vorsitzender KBV Hochtaunus, links) stellt seinen Milchviehbetrieb vor.

Los ging es mit einer Führung auf dem Versuchsfeld des Frankfurter Landwirtschaftlichen Vereins e.V. in Bad-Homburg Ober-Erlenbach, wo Georg Kopp den schwäbischen Gästen in der Maschinenhalle bei Kaffee und Kuchen die Besonderheiten der Arbeit auf dem Versuchsfeld erläuterte. Daran anschließend ging es nach draußen, um sich die verschiedenen Versuchsvarianten direkt vor Ort anzuschauen.

Hofgut Kronenhof in Bad Homburg
Nach der Versuchsfeldführung ging es weiter zum nächsten Ziel des Tages, dem Hofgut Kronenhof in Bad Homburg. Zunächst erklärte Hans-Georg Wagner am Rande der Reitanlage die Pensionspferde-Haltung des Dressurstalls Kronenhofes. Im Anschluss daran erläuterte Stefan Wagner den landwirtschaftlichen Betrieb auf dem Kronenhof, dessen Besonderheit es ist, aus eigener Braugerste Bier zu brauen und es in der Gaststätte des Hofgutes zu verkaufen.

Beim Mittagessen im Brauhaus konnten dann schließlich zwischen den anwesenden Vorstandsmitgliedern aus der Wetterau-Frankfurt und dem Hochtaunus sowie den Gästen die Gemeinsamkeiten und kleinen Unterschiede zwischen den beiden Verbandsgebieten Esslingen und Wetterau-Frankfurt/Hochtaunus diskutiert werden.

Nähe zum Ballungsgebiet im Raum Frankfurt
Einer der Hauptfaktoren, der die Landwirtschaft in beiden Regionen maßgeblich prägt, ist die Nähe zum Ballungsgebiet. Während die Wetterau und der Hochtaunus in direkter Nähe zu der Metropole Frankfurt liegen, ist es beim KBV Esslingen die Nähe zu Stuttgart. Und auch die Struktur beider Gebiete ist sehr ähnlich: Einerseits hochwertige Böden mit ackerbaulicher Prägung in Stadtnähe.

Pensionspferdehaltung zur Grünlandverwertung
Die Grünlandnutzung in metropolnähe erfolgt zumeist über Pensionspferdehaltung. Andererseits die Peripherie der Verbandsgebiete, seien es die Randlagen des Vogelsberges und des Hochtaunus in Hessen oder der Albtrauf an der Schwäbischen Alb. Hier haben sich Milchviehhaltung oder extensive Grünlandbewirtschaftung etabliert.

Dennoch gibt es in den beiden Gebieten verschiedene Spezialisierungen. Während der Ackerbau in der Wetterau und in Frankfurt von je her durch den Zuckerrübenanbau geprägt ist, haben die Schwaben als Sonderkulturen Gemüsebau auf den Fildern und Weinbau am Neckar.

Trotz kleinerer Unterschiede überwiegen die Gemeinsamkeiten
Für die Landwirtschaft in beiden Ballungsräumen steht der Kampf um den Erhalt der landwirtschaftlichen Nutzfläche, aber auch die ständige Auseinandersetzung mit den Wünschen der Verbraucher, die größtenteils ein realitätsfernes Bild der Landwirtschaft haben, auf der täglichen Agenda. Allerdings bietet der Ballungsraum aufgrund der zunehmenden Wünsche der Verbraucher regionale Lebensmittel zu kaufen, auch Vorteile für den direkten Absatz der erzeugten Produkte. Dennoch gibt es auch Unterschiede zwischen den Verbrauchern in den Regionen: Stuttgart gilt als das Zentrum des Mittelstandes in Deutschland. Die Region ist geprägt durch die vorhandenen Industriestandorte, vor allem Auto- und Maschinenbauindustrie und die zumeist seit Jahrzehnten in der Region verwurzelte Bevölkerung. Frankfurt hingegen ist primär ein Dienstleistungs- und Bankenstandort mit zugezogenen Bewohnern. Insofern lässt sich erklären, dass die Gäste aus Esslingen berichten konnten, dass die Direktvermarktung und das Regionalbewusstsein der Einwohner beim Einkauf schon viel länger besteht, als dies in Hessen der Fall ist. Hier gewinnen regionale Initiativen wie beispielsweise Landmarkt oder Hofläden erst in den letzten Jahren an zunehmender Bedeutung.
Letzter Programm-Punkt des Tages war der Besuch auf dem Milchviehbetrieb von Christian Allendörfer in Wehrheim. Hier gab es eine angeregte Fachdiskussion, die neben fachlichen Aspekten natürlich die aktuelle Preissituation beinhaltete. Auch hier zeigte sich, dass die hessischen und die schwäbischen Probleme dieselben sind.

Reger Informationsaustausch zwischen Schwaben und Hessen
Insgesamt war es ein sehr gelungener Tag mit einem regen Informationsaustausch zwischen den Mitgliedern beider Verbände. Dieser soll auch zukünftig stattfinden, um gemeinsam Probleme zu besprechen und den Informationsaustausch zu fördern. Für das kommende Jahr ist ein Gegenbesuch der Hessen in Esslingen geplant. Und wer weiß, vielleicht entsteht ja daraus eine überregionale Verbandspartnerschaft.



Autor: Florian Dankel, Regionalbauernverband Wetterau-Frankfurt a.M. e.V.



 

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