Bauernkundgebung der Oberschwabenschau
Hauk fordert ein Ende der Verunglimpfungen
Ein Ende des „Bauern-Bashing“ in den Medien forderte Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk bei der Bauernkundgebung am Sonntag, 9. Oktober in Ravensburg. Die Bauern haben Vertrauen verdient, erklärte der Minister unter dem Beifall der zahlreichen Besucher im Festzelt der Oberschwabenschau und forderte eine faire und wahrheitsgemäße Berichterstattung.
Die Bäuerinnen und Bauern hätten es nicht verdient, in den Medien ständig als Umweltverschmutzer und Tierquäler dargestellt zu werden, kritisierte der Minister. Die jüngsten Fernsehberichte über angebliche Tierschutz-Verstöße in Ställen von Politiker und Verbandsfunktionären, die auf Filmaufnahmen vorn Tierrechtsorganisationen bei illegalen Stalleinbrüchen beruhen, bezeichnete Hauk als unredlich und unanständig.
Bauern müssen fair behandelt werden
Es sei völlig inakzeptabel, wenn Tierschutzaktivisten, die stets mit ethischen Werten argumentieren, die von ihnen vermeintlich aufgedeckten Missstände zu Kampagnezwecken zurückhalten und nicht sofort zur Anzeige bringen. Vor den Medien forderte Hauk, fair mit den Bauern umzugehen. Missstände müssten von den Landwirten abgestellt werden. Diese würden sich generell bemühen, ihre Tier gut zu halten und ordentlich zu behandeln.
Die Landwirte mahnte der Minister, sich nachhaltiger auf die zunehmende Volatilität von Märkten und Preisen einzustellen. Bei Milch sei nach historischem Tiefstand der Preise eine Erholung erkennbar. Diese müsse von Erzeugern und Molkereien dazu genutzt werden, neue Absicherungsinstrumente zu installieren und über neue Wege in der Vertragsgestaltung der Lieferbeziehungen nachzudenken. Politische Hilfestellung sei hier nur bedingt möglich. Staatlichen Eingriffen zur Mengenregulierung erteilte Hauk erneut eine Absage.
Mit Regionalität höhere Preise möglich
Für Erfolg verssprechender hält Hauk Anstrengungen, mit Premiumqualität und regionaler Herkunft zu punkten. In Baden-Württemberg mit seiner zahlungskräftigen Kundschaft muss es seiner Überzeugung nach möglich sein, einen höheren Anteil an bester Qualität zu besseren Preisen zu verkaufen.
„Regionalität entwickelt sich zu einem Megatrend, und immer mehr Menschen greifen auf Agrarerzeugnisse aus heimischer Produktion zurück. Ziel der Landesregierung ist es, diese Entwicklung weiter voranzutreiben. Gute Absatzmöglichkeiten und auskömmliche Preise sind Grundvoraussetzungen für den Erhalt einer leistungsfähigen bäuerlichen Landwirtschaft in Baden-Württemberg“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Sonntag (9. Oktober) in Ravensburg. Regionale Lebensmittel stünden für kurze Transportwege, Frische, Qualität und Echtheit.
Handel und Verbraucher in der Pflicht
Allerdings reichten das Können und der Fleiß der Bäuerinnen und Bauern alleine für einen wirtschaftlichen Erfolg der Höfe nicht aus. Zur Bewältigung der Herausforderungen, vor die sie immer wieder gestellt würden, seien sie auf die Unterstützung der Gesellschaft angewiesen. „Der Verbraucher hat es in der Hand. Fragt er gezielt nach Lebensmitteln aus heimischer Produktion und ist er bereit, dafür angemessene Preise zu bezahlen, hilft er damit unseren Bauern“, erklärte der Minister.
Landeswettbewerb Milch „Vielfalt – Genuss – Verantwortung“
„Die Landesregierung sieht sich in der Pflicht, die heimischen Milchbauern und Veredlungsbetriebe in der schwierigen Wettbewerbssituation zu unterstützen. Vieles entscheide sich letztendlich bei der bewussten Kaufentscheidung des Konsumenten an der Ladentheke. „Hier setzen wir mit unserem Wettbewerb an. Wir wollen, dass die Menschen die vielfältigen guten Dinge der Milch sehen und darüber reden. Unser Ziel ist es, dass Milch, Milchprodukte und die Erzeuger im Land die hohe gesellschaftliche Wertschätzung erfahren, die sie verdienen“, sagte der Agrarminister.
Hauk will die die Baden-Württemberger zum Thema Milch auf kulinarische Spurensuche schicken. Gesucht werden im Milchmarkt und der landwirtschaftlichen Milchproduktion die Lieblingsprodukte und Lieblingsangebote von Bürgerinnen und Bürgern, Milchbäuerinnen und Milchbauern sowie Unternehmen, die für Vielfalt – Genuss – Verantwortung stehen. Gesucht werden kann in der Gastronomie, auf den Wochenmärkten, bei den landwirtschaftlichen Direktvermarktern, im Lebensmitteleinzelhandel und im Ernährungshandwerk, in Museen und Ausstellungen oder auch beim Nachbarn und beim Urlaubmachen auf dem Bauernhof. Aufgerufen wird zu einer Kulinarischen Spurensuche in den sechs Kategorien Direktvermarkter/Hofmolkereien, Lebensmitteleinzelhandel, Molkereien, Tourismus, Verbraucher sowie Kunst und Kultur. Nähere Informationen zu den Kategorien können den Ausschreibungsunterlagen entnommen werden.
Teilnahmebedingungen am Lndeswettbewerb
Interessierte können ihre kulinarischen Steckbriefe im Aktionszeitraum ab sofort bis zum 31. Januar 2017 per E-Mail an milch@mlr.bwl.de oder per Post an das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), Referat 22, Stichwort: „Vielfalt – Genuss – Verantwortung bei Milch“, Kernerplatz 10, 70182 Stuttgart schicken. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können bis zu zwei kulinarische Steckbriefe mit entsprechenden Unterlagen einreichen. Weitere Informationen sowie rechtliche Hinweise sind der Ausschreibung zu entnehmen.
Auf die prämierten Einsendungen der sechs Kategorien warten Preise im Gesamtwert von 6.000 Euro. Der Preis geht an die Einsender des Steckbriefs. Die Gewinnerinnen und Gewinner und die Anbieter der prämierten Produkte, Angebote, Initiativen etc. werden zur Südwestmesse in Villingen-Schwenningen im Juni 2017 eingeladen und dort von Minister Peter Hauk ausgezeichnet.
Weitere Informationen (auch die Ausschreibungsunterlagen) zum Landeswettbewerb Milch „Vielfalt – Genuss – Verantwortung“ finden sich im Internet unter www.kulinarische-spurensuche.de.
Aktion der Landjugend
Autor: ebe