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Ertragseinbußen bei frühem Erntebeginn

Rukwied: Brauchen Instrumente zur Liquiditätssicherung


Der Deutsche Bauernverband (DBV) erwartet wegen der in weiten Teilen Deutschlands vorherrschenden Trockenheit eine Getreideernte von nur 41 Millionen Tonnen. „Wir werden erneut eine Ernte haben, die weit unter dem Durchschnitt liegt. Einige Betriebe haben wegen der Dürre nicht geerntet, sondern den Bestand direkt gehäckselt“, stellt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, bei der Erntepressekonferenz am 5. 7. 2018 in Trebbin, Brandenburg, fest.


DBV-Erntepressekonferenz (von links nach rechts): DBV-Pressesprecher Axel Finkenwirth, DBV-Präsident Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, Henrik Wendorff und Dr. Thomas Gäbert, Vorstandsmitglied der agt Agrargenossenschaft Trebbin, auf derem Betrieb die Pressekonferenz stattfand.

Die diesjährige Ernteprognose entspricht gegenüber der bereits unterdurchschnittlichen Vorjahresernte in Höhe von 45,5 Millionen Tonnen einem Rückgang von 4,5 Millionen Tonnen. Die Durchschnittsmenge der vergangenen fünf Jahre beträgt 47,9 Millionen Tonnen. „Das Wetter war in manchen Teilen Deutschlands in diesem Jahr eine echte Herausforderung: Nach einem nassen Winterhalbjahr folgte ein kalter Start ins Frühjahr. Im April war der Frühling zu warm und viel zu trocken - dieser Wetterwechsel hat viele Kulturen stark gestresst. Punktuelle Regenfälle und Gewitter haben die Situation nur selten entspannt. Lokale Starkregenereignisse von bis zu 100 Litern innerhalb einer Stunde konnten die ausgetrockneten Böden nicht aufnehmen“, erklärte Rukwied.

Kurze Vegetationsperiode kostet Ertrag

Der verspätete Start ins Frühjahr und die schnelle Abreife der Wintergerste haben in diesem Jahr zu einem außergewöhnlich frühen Erntebeginn geführt: „Diese sehr kurze Vegetationsphase kostet uns vor allem Ertrag“, betont der DBV-Präsident. Leichte Unwägbarkeiten der Schätzung der Gesamternte ergeben sich durch die lokal sehr unterschiedlichen Ernteerwartungen. Während die Vegetationsverhältnisse in nur wenigen Teilen Deutschlands eine gleichmäßige Entwicklung der Getreidebestände zuließen, ist vor allem im Norden und Osten der Republik die Frühjahrstrockenheit regional so stark ausgeprägt wie in den Jahren 2003 und 2011. In Verbindung mit den hochsommerlichen Temperaturen reifte das Getreide daher zu schnell ab. Einzelne Gewitterschauer und Starkregen haben teilweise auch massive Schäden verursacht.

In diesem Jahr wurden der wärmste April und Mai seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen. „Diese Ernteausfälle bedrohen Existenzen. Deshalb brauchen wir dringend Instrumente zur Liquiditätssicherung und die Möglichkeit, steuerfreie Rücklagen zum Risikoausgleich zu bilden“, forderte Rukwied.

Situation bei Getreide

Die Getreideanbaufläche in Deutschland liegt mit 6,25 Millionen Hektar in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Anbaufläche von Winterweizen – der bedeutendsten Getreideart in Deutschland – ist um knapp sechs Prozent zurückgegangen. Dies ist auf die schwierigen Aussaatbedingungen im vergangenen Herbst zurückzuführen. Extrem hohe Niederschlagsmengen haben im Norden Deutschlands die Befahrbarkeit der Flächen so stark eingeschränkt, dass die Aussaat des Winterweizens nicht in dem geplanten Anbauumfang erfolgen konnte. Stattdessen wurden im Frühjahr Sommerkulturen ausgesät. Deren Anbauflächen verzeichnen daher erhebliche Zuwachsraten – der Anbau von Sommergerste nahm um 29 Prozent auf 437.000 Hektar und der Anbau von Sommerweizen um knapp 160 Prozent auf 108.000 Hektar zu.

Raps: Kleinere Fläche, geringerer Ertrag

Die im Anbau in Deutschland bedeutendste Ölpflanze ist Winterraps. Dessen Anbaufläche liegt mit 1,26 Millionen Hektar 46.000 Hektar unterhalb der des Vorjahres. Die Ertragserwartungen liegen derzeit nur bei 2,9 Tonnen pro Hektar. Damit würden die Erträge das vierte Jahr in Folge geringer ausfallen und den Durchschnittsertrag der letzten fünf Jahre von 3,8 Tonnen pro Hektar um nahezu eine Tonne verfehlen. Die Rapsernte könnte daher mit nur 3,7 Millionen Tonnen das zuletzt schlechteste Ergebnis des Jahres 2011 unterschreiten. Der Grund hierfür ist, dass maßgebliche Anteile des Winterrapsanbaus im von schwierigen Witterungsbedingungen besonders betroffenen Norden und Osten Deutschlands liegen.

Für den weiteren Verlauf der Getreide- und Rapsernte sind beständige sommerliche Witterungsverhältnisse erforderlich. Für Hackfrüchte wie Kartoffeln und Zuckerrüben sowie für Mais ist dagegen eine ausreichende Wasserversorgung auch in den Sommermonaten notwendig. Diese Kulturen werden erst im Herbst geerntet und können bei ausreichender Wasserversorgung ihr Ertragspotenzial noch entfalten. Allerdings zeigt insbesondere der Mais, dass er bereits erkennbar unter der Trockenheit leidet. Bei Kartoffeln können die Folgen der Trockenheit durch eine teilweise vorhandene Beregnung gemildert werden. Allerdings ist dies arbeits- und kostenintensiv.

Wirtschaftliche Situation spitzt sich zu

Die niedrigen Ernteerwartungen und die unbefriedigenden Getreidepreise bringen die Ackerbaubetriebe in eine wirtschaftlich schwierige Situation. Ausgangs des Wirtschaftsjahres 2017/18 erzielten Bauern für eine Tonne Brotweizen 159 Euro pro Tonne (Juni 2017: 155 Euro pro Tonne). Auch Brotroggen und Futterweizen bewegen sich auf Vorjahresniveau. Einzig die Preise für Gerste haben sich im Vergleich zum Vorjahr befestigt. Für Futtergerste erzielten Landwirte zuletzt im Bundesdurchschnitt 157 Euro pro Tonne (Juni 2017: 139 Euro). Die Rapspreise haben sich im Vergleich zum Vorjahr massiv verschlechtert. Während zu Beginn der Vorjahresernte noch 362 Euro pro Tonne Raps erlöst wurden, sind es aktuell nur 338 Euro pro Tonne. Der DBV erstellt seine Ernteprognose auf der Basis von Umfragen unter den 18 Landesbauernverbänden zu ihren aktuellen Ertragsschätzungen.





 

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