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ZukunftsBauer

Wo der Wein wächst und die Ideen reifen – Wie ZukunftsBauer Michael Kinzinger die Extreme meistert


Zwischen Klimawandel, Schädlingsdruck und Preiskrise hält der Kinzinger Berghof Kurs. Ein Familienbetrieb, der mit klarem Kopf und neuen Ideen Landwirtschaft lebt. Ein Feature aus der neuen LBV-Beitragsreihe „Anpassen statt aufgeben: Wie ZukunftsBauer in Baden-Württemberg auf den Klimawandel reagieren“


Michael Kinzinger bewirtschaftet den Kinzinger Berghof in vierter Generation in Vaihingen/Enz. Der LBV hat ihn im Rahmen der diesjährigen Erntepressekonferenz sowie des ZukunftsBauer-Projekts besucht.
Zwischen Klimawandel, Schädlingsdruck und Preiskrise hält der Kinzinger Berghof Kurs. Ein Familienbetrieb, der mit klarem Kopf und neuen Ideen Landwirtschaft lebt.
Erntejahr zwischen den Extremen: Während der Regen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für die Getreideernte kam, tat der Regen Kulturen wie Kartoffeln und Zwiebeln gut.
Auch die Zwiebeln profitierten von der anhaltenden Regenphase im Juli. Doch in vielen Jahren reicht der Niederschlag nicht aus, um die Flächen ausreichend zu bewässern.
Wetterkapriolen wie diese zwingen Betriebe wie den Kinzinger Berghof zum Umdenken. „Wir können das Wetter nicht ändern – aber wir können darauf reagieren“, sagt Kinzinger. Und das tut er: Bereits 2018 ließ er ein eigenes Regenrückhaltebecken bauen, das Oberflächenwasser von Dächern sammelt.
In diesem Frühjahr investierte er erneut in moderne Bewässerungstechnik, um Kartoffeln und Zwiebeln auch in der Trockenphase versorgen zu können. „Das war kostspielig. Doch ohne diese Maßnahmen hätten wir mindestens 30 Prozent Ertragsverlust gehabt.“
Auch mit Blick auf die Sortenwahl wird umgedacht: Bei Kartoffeln bevorzugt er trockentolerante Sorten mit viel Kraut, das den Boden abdeckt und die Verdunstung hemmt. Im Weinbau wird der Boden unter den Reben mit Kompost bedeckt, um die Feuchtigkeit länger zu halten.
Aus dem Anbau von Zuckerrüben ist Michael Kinzinger voerst ausgestiegen: Zu groß ist die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung der Schilf-Glasflügelzikade. Auch seine Kartoffeln sind bereits betroffen.
Ein Bereich, in dem Kinzinger besonders viel Herzblut steckt, ist der Weinbau – sein persönliches Steckenpferd.
.“ Seine Philosophie: Herkunft und Charakter muss man in einem guten Wein schmecken. Auf den Lagen in Enzweihingen und am Horrheimer Klosterberg bewirtschaftet er rund acht Hektar Rebfläche – dort gedeihen 50 Prozent weiße Rebsorten, die andere Hälfte rote Rebsorten.
Doch auch hier geht der stellvertretende Vorsitzende des Bauernverbandes Heilbronn-Ludwigsburg neue Wege: Mit PIWI-Sorten – pilzwiderstandsfähigen Reben, die weniger Pflanzenschutz benötigen und denen man weniger Arbeitsaufwand im Weinberg nachsagt.
Kinzinger ist überzeugt: Wer alle Schritte selbst begleitet, geht anders mit seinem Produkt um. Das gilt in seinem Fall für den Wein ebenso wie für Kartoffeln und Zwiebeln. „Ich bin stolz auf jede Flasche Wein und auf jede abgepackte Kartoffel mit unserem Etikett. Das ist Typ-Sache und muss jeder Betriebsleiter für sich entscheiden, aber für mich fühlt es sich ganz anders an, wenn ich mein Getreide beim Landhandel ablade.“
Der Kinzinger Berghof hat in den letzten Jahren kräftig investiert – in Technik, Direktvermarktung und neue Konzepte. Doch für die Zukunft braucht es mehr als Unternehmergeist. „Wir brauchen klare und verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit von der Politik“, macht Michael Kinzinger deutlich.
Michael Kinzinger bewirtschaftet den Kinzinger Berghof in vierter Generation in Vaihingen/Enz. Der LBV hat ihn im Rahmen der diesjährigen Erntepressekonferenz sowie des ZukunftsBauer-Projekts besucht.
Michael Kinzinger bewirtschaftet den Kinzinger Berghof in vierter Generation in Vaihingen/Enz. Der LBV hat ihn im Rahmen der diesjährigen Erntepressekonferenz sowie des ZukunftsBauer-Projekts besucht.
Zwischen Klimawandel, Schädlingsdruck und Preiskrise hält der Kinzinger Berghof Kurs. Ein Familienbetrieb, der mit klarem Kopf und neuen Ideen Landwirtschaft lebt.
Zwischen Klimawandel, Schädlingsdruck und Preiskrise hält der Kinzinger Berghof Kurs. Ein Familienbetrieb, der mit klarem Kopf und neuen Ideen Landwirtschaft lebt.
Erntejahr zwischen den Extremen: Während der Regen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für die Getreideernte kam, tat der Regen Kulturen wie Kartoffeln und Zwiebeln gut.
Erntejahr zwischen den Extremen: Während der Regen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für die Getreideernte kam, tat der Regen Kulturen wie Kartoffeln und Zwiebeln gut.
Auch die Zwiebeln profitierten von der anhaltenden Regenphase im Juli. Doch in vielen Jahren reicht der Niederschlag nicht aus, um die Flächen ausreichend zu bewässern.
Auch die Zwiebeln profitierten von der anhaltenden Regenphase im Juli. Doch in vielen Jahren reicht der Niederschlag nicht aus, um die Flächen ausreichend zu bewässern.
Wetterkapriolen wie diese zwingen Betriebe wie den Kinzinger Berghof zum Umdenken. „Wir können das Wetter nicht ändern – aber wir können darauf reagieren“, sagt Kinzinger. Und das tut er: Bereits 2018 ließ er ein eigenes Regenrückhaltebecken bauen, das Oberflächenwasser von Dächern sammelt.
Wetterkapriolen wie diese zwingen Betriebe wie den Kinzinger Berghof zum Umdenken. „Wir können das Wetter nicht ändern – aber wir können darauf reagieren“, sagt Kinzinger. Und das tut er: Bereits 2018 ließ er ein eigenes Regenrückhaltebecken bauen, das Oberflächenwasser von Dächern sammelt.
In diesem Frühjahr investierte er erneut in moderne Bewässerungstechnik, um Kartoffeln und Zwiebeln auch in der Trockenphase versorgen zu können. „Das war kostspielig. Doch ohne diese Maßnahmen hätten wir mindestens 30 Prozent Ertragsverlust gehabt.“
In diesem Frühjahr investierte er erneut in moderne Bewässerungstechnik, um Kartoffeln und Zwiebeln auch in der Trockenphase versorgen zu können. „Das war kostspielig. Doch ohne diese Maßnahmen hätten wir mindestens 30 Prozent Ertragsverlust gehabt.“
Auch mit Blick auf die Sortenwahl wird umgedacht: Bei Kartoffeln bevorzugt er trockentolerante Sorten mit viel Kraut, das den Boden abdeckt und die Verdunstung hemmt. Im Weinbau wird der Boden unter den Reben mit Kompost bedeckt, um die Feuchtigkeit länger zu halten.
Auch mit Blick auf die Sortenwahl wird umgedacht: Bei Kartoffeln bevorzugt er trockentolerante Sorten mit viel Kraut, das den Boden abdeckt und die Verdunstung hemmt. Im Weinbau wird der Boden unter den Reben mit Kompost bedeckt, um die Feuchtigkeit länger zu halten.
Aus dem Anbau von Zuckerrüben ist Michael Kinzinger voerst ausgestiegen: Zu groß ist die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung der Schilf-Glasflügelzikade. Auch seine Kartoffeln sind bereits betroffen.
Aus dem Anbau von Zuckerrüben ist Michael Kinzinger voerst ausgestiegen: Zu groß ist die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung der Schilf-Glasflügelzikade. Auch seine Kartoffeln sind bereits betroffen.
Ein Bereich, in dem Kinzinger besonders viel Herzblut steckt, ist der Weinbau – sein persönliches Steckenpferd.
Ein Bereich, in dem Kinzinger besonders viel Herzblut steckt, ist der Weinbau – sein persönliches Steckenpferd.
.“ Seine Philosophie: Herkunft und Charakter muss man in einem guten Wein schmecken. Auf den Lagen in Enzweihingen und am Horrheimer Klosterberg bewirtschaftet er rund acht Hektar Rebfläche – dort gedeihen 50 Prozent weiße Rebsorten, die andere Hälfte rote Rebsorten.
.“ Seine Philosophie: Herkunft und Charakter muss man in einem guten Wein schmecken. Auf den Lagen in Enzweihingen und am Horrheimer Klosterberg bewirtschaftet er rund acht Hektar Rebfläche – dort gedeihen 50 Prozent weiße Rebsorten, die andere Hälfte rote Rebsorten.
Doch auch hier geht der stellvertretende Vorsitzende des Bauernverbandes Heilbronn-Ludwigsburg neue Wege: Mit PIWI-Sorten – pilzwiderstandsfähigen Reben, die weniger Pflanzenschutz benötigen und denen man weniger Arbeitsaufwand im Weinberg nachsagt.
Doch auch hier geht der stellvertretende Vorsitzende des Bauernverbandes Heilbronn-Ludwigsburg neue Wege: Mit PIWI-Sorten – pilzwiderstandsfähigen Reben, die weniger Pflanzenschutz benötigen und denen man weniger Arbeitsaufwand im Weinberg nachsagt.
Kinzinger ist überzeugt: Wer alle Schritte selbst begleitet, geht anders mit seinem Produkt um. Das gilt in seinem Fall für den Wein ebenso wie für Kartoffeln und Zwiebeln. „Ich bin stolz auf jede Flasche Wein und auf jede abgepackte Kartoffel mit unserem Etikett. Das ist Typ-Sache und muss jeder Betriebsleiter für sich entscheiden, aber für mich fühlt es sich ganz anders an, wenn ich mein Getreide beim Landhandel ablade.“
Kinzinger ist überzeugt: Wer alle Schritte selbst begleitet, geht anders mit seinem Produkt um. Das gilt in seinem Fall für den Wein ebenso wie für Kartoffeln und Zwiebeln. „Ich bin stolz auf jede Flasche Wein und auf jede abgepackte Kartoffel mit unserem Etikett. Das ist Typ-Sache und muss jeder Betriebsleiter für sich entscheiden, aber für mich fühlt es sich ganz anders an, wenn ich mein Getreide beim Landhandel ablade.“
Der Kinzinger Berghof hat in den letzten Jahren kräftig investiert – in Technik, Direktvermarktung und neue Konzepte. Doch für die Zukunft braucht es mehr als Unternehmergeist. „Wir brauchen klare und verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit von der Politik“, macht Michael Kinzinger deutlich.
Der Kinzinger Berghof hat in den letzten Jahren kräftig investiert – in Technik, Direktvermarktung und neue Konzepte. Doch für die Zukunft braucht es mehr als Unternehmergeist. „Wir brauchen klare und verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit von der Politik“, macht Michael Kinzinger deutlich.

Wenn Michael Kinzinger in seinem Weinberg steht, blickt er nicht nur auf Reben – sondern auf Verantwortung. Für seine Familie, für seine Kunden und für die Region. „Ich liebe es, meinen Wein vom Rebstock bis zur Flasche zu begleiten. Ich will wissen, was drin ist – und wofür ich mit meinem Namen stehe“, sagt der 34-jährige Winzer, der den Kinzinger Berghof in Vaihingen an der Enz in vierter Generation bewirtschaftet. Das aktuelle Anbaujahr hat ihn und viele Landwirte in Baden-Württemberg an ihre Grenzen gebracht. Wochenlange Dürre, dann heftiger Regen zur falschen Zeit. „Alles, was wir noch vor der langen Regenphase ernten konnten, war gut. Danach ging vieles an Qualität verloren.“ Doch aufgeben ist keine Option. Kinzinger gehört zu jenen, die Lösungen suchen – und finden. Ein echter ZukunftsBauer!

Zwischen den Extremen: Der Regen kam zu spät – und doch zur rechten Zeit

Der Juli war der Wendepunkt – im Positiven wie im Negativen. Während der anhaltende Regen bei Getreide teils zu erheblichen Qualitätseinbußen führte, freuten sich andere Kulturen über die dringend benötigte Feuchtigkeit. „Unsere Zwiebeln, Kartoffeln, die Reben – die hätten sonst schwer gelitten.“ Das nächste Extrem folgte direkt im Anschluss: glühende Hitze, Sonnenbrand drohte an Äpfeln und Trauben.

Wetterkapriolen wie diese zwingen Betriebe wie den Kinzinger Berghof zum Umdenken. „Wir können das Wetter nicht ändern – aber wir können darauf reagieren“, sagt Kinzinger. Und das tut er: Bereits 2018 ließ er ein eigenes Regenrückhaltebecken bauen, das Oberflächenwasser von Dächern sammelt. In diesem Frühjahr investierte er erneut in moderne Bewässerungstechnik, um Kartoffeln und Zwiebeln auch in der Trockenphase versorgen zu können. „Das war kostspielig. Doch ohne diese Maßnahmen hätten wir mindestens 30 Prozent Ertragsverlust gehabt.“ Auch mit Blick auf die Sortenwahl wird umgedacht: Bei Kartoffeln bevorzugt er trockentolerante Sorten mit viel Kraut, das den Boden abdeckt und die Verdunstung hemmt. Im Weinbau wird der Boden unter den Reben mit Kompost bedeckt, um die Feuchtigkeit länger zu halten. Ein weiteres Sorgenkind sind die Obstbauanlagen. „Eigentlich liegen sie mir sehr am Herzen – der Erhalt der Kulturlandschaft und der Artenvielfalt, das ist uns auch persönlich ein Anliegen. Aber die letzten Jahre waren hart: Spätfrost, Hagel, Dürre. Mal sehen, wie wir das künftig handhaben.“

Schädlingswelle im Südwesten: Die Zikade breitet sich aus

Nicht nur das Wetter bereitet Landwirtinnen und Landwirten in Baden-Württemberg Sorgen – auch Krankheiten und Schädlinge breiten sich als Folge des Klimawandels immer rasanter aus. Besonders die Schilf-Glasflügelzikade hat sich hier in Baden-Württemberg zur echten Bedrohung entwickelt. Sie überträgt ein Bakterium, das Kartoffeln, Zuckerrüben und andere Kulturen massiv schädigt. In vielen betroffenen Regionen zeigen die Pflanzen Symptome wie eingerollte, welke oder fleckige Blätter. Bei Kartoffeln und Rüben kommt es zudem vermehrt zur Ausbildung sogenannter Gummiknollen – deformierter, gummiartiger Knollen, die nicht vermarktungsfähig sind und zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen. „Unsere Kartoffeln zeigen erste Anzeichen – wie schlimm es wird, kann ich noch nicht sagen.“ Zuckerrüben hat der Landwirt aus Vaihingen/Enz 2025 erstmals nicht mehr angebaut – zu hoch war ihm das Risiko.

„Wenn das Klima sich verändert, verändern sich auch die Herausforderungen und Bedingungen auf dem Acker“, macht Kinzinger klar. Deshalb unterstützt er auch die Forderung des Bauernverbandes nach einer schnelleren und praxisnäheren Reaktion der Politik. Landwirtschaftliche Betriebe im konventionellen Anbau benötigen beim Pflanzenschutz einen verlässlichen Werkzeugkasten mit einer breit verfügbaren Wirkstoffpalette, aber vor allem auch sachliche Debatten. „Kein Landwirt spritzt zum Spaß. Wir zahlen dafür, es kostet Zeit, und keiner macht das gerne“, stellt Michael Kinzinger klar. „Aber, wenn wir Lebensmittel in Menge und Qualität erzeugen sollen, brauchen wir wirksame Mittel.“ Was ihn besonders ärgert: „In der öffentlichen Diskussion wird der Pflanzenschutz oft emotionalisiert, anstatt auf Fakten zu hören.“ Mehr Vertrauen in die eigene Arbeit – ein Wunsch, den viele Bäuerinnen und Bauern in Deutschland teilen. „Wir Landwirte wissen, was wir tun. Wir überlegen uns jede Maßnahme ganz genau. Aber wir brauchen die Möglichkeit, zu handeln – rechtzeitig und effektiv.“

PIWIKI statt Pinot – neue Wege im Weinberg

Ein Bereich, in dem Kinzinger besonders viel Herzblut steckt, ist der Weinbau – sein persönliches Steckenpferd. Nach seiner Winzer-Ausbildung und Fortbildung zum Weinbautechniker bildete sich der junge Familienvater bei renommierten Weingütern im In- und Ausland weiter, bevor er das eigene Weingut auf dem Berghof gründete.

„Ich liebe es, den Wein wachsen zu sehen – vom Austrieb bis zur Flasche. Ich stehe zu 100 Prozent hinter jedem Produkt, das meinen Namen trägt.“ Seine Philosophie: Herkunft und Charakter muss man in einem guten Wein schmecken. Auf den Lagen in Enzweihingen und am Horrheimer Klosterberg bewirtschaftet er rund acht Hektar Rebfläche – dort gedeihen 50 Prozent weiße Rebsorten, die andere Hälfte rote Rebsorten. Darunter klassische Namen wie Riesling, Grauburgunder, Lemberger oder Trollinger. Doch auch hier geht der stellvertretende Vorsitzende des Bauernverbandes Heilbronn-Ludwigsburg neue Wege: Mit PIWI-Sorten – pilzwiderstandsfähigen Reben, die weniger Pflanzenschutz benötigen und denen man weniger Arbeitsaufwand im Weinberg nachsagt. „Geschmacklich sind die Sorten fast gleichwertig, aber am Markt sind sie schwerer unter die Leute zu bringen“, so der Winzer aus seiner Erfahrung. Seine Antwort: ein eigenes Label – „PIWIKI“, benannt nach „PIWI“ und dem Familiennamen „Kinzinger“. „Der Name soll helfen, diese Weine bekannter zu machen. Ich glaube an das Konzept – es ist nachhaltig, ökologisch sinnvoll, und am Ende auch wirtschaftlich, wenn es sich durchsetzt.“

Von der Aussaat bis zum Kunden

Kinzinger ist überzeugt: Wer alle Schritte selbst begleitet, geht anders mit seinem Produkt um. Das gilt in seinem Fall für den Wein ebenso wie für Kartoffeln und Zwiebeln. „Ich bin stolz auf jede Flasche Wein und auf jede abgepackte Kartoffel mit unserem Etikett. Das ist Typ-Sache und muss jeder Betriebsleiter für sich entscheiden, aber für mich fühlt es sich ganz anders an, wenn ich mein Getreide beim Landhandel ablade.“

Deshalb hat er die Direktvermarktung ausgebaut: Hofladen mit Backstube, Online-Shop, Vermarktung über den regionalen Lebensmitteleinzelhandel, Weinfest zu Christi Himmelfahrt, Herbstbesen mit Weinausschank. „Es geht nicht nur um den Preis – es geht um die Verbindung zum Kunden. Die Rückmeldung, das Vertrauen. Das motiviert mich ungemein.“ Angesichts der aktuellen Preissituation – bei Getreide, Kartoffeln und vielen Sonderkulturen – ist das auch betriebswirtschaftlich sinnvoll. „Die Preise decken oft nicht den Aufwand. Deshalb brauchen wir neue Wege – und mehrere Standbeine“, ist sich Kinzinger sicher.

Zukunft braucht Verlässlichkeit

Der Kinzinger Berghof hat in den letzten Jahren kräftig investiert – in Technik, Direktvermarktung und neue Konzepte. Doch für die Zukunft braucht es mehr als Unternehmergeist. „Wir brauchen klare und verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit von der Politik“, macht Michael Kinzinger deutlich. Damit Betriebe wie seiner auch künftig investieren können, braucht es mehr Luft zum Atmen: weniger Bürokratie, eine spürbare Entlastung bei Abgaben und Steuern – und eine Politik, die sich zur heimischen Landwirtschaft bekennt. „Wir wollen uns wieder auf unsere Kernaufgaben konzentrieren: Lebensmittel produzieren und die Versorgung der Bevölkerung sichern“, so Kinzinger. Der Bauernverband fordert deshalb, die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe in den Mittelpunkt zu stellen. Nur wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann die Landwirtschaft ihre Verantwortung innerhalb der Gesellschaft auch künftig erfüllen – mit Fachwissen, Engagement und einem klaren Blick nach vorn.

Bitte beachten Sie: Dieses Feature inkl. Fotos können Presse- und Medienvertreter unter Angabe der Quelle für ihre Berichterstattung honorarfrei nutzen. Als Ergänzung weisen wir Sie an dieser Stelle auf unsere LBV-Pressemitteilung zur Erntebilanz 2025 » hin.

Weitere Features aus der Beitragsreihe „Anpassen statt aufgeben: Wie ZukunftsBauer in Baden-Württemberg auf den Klimawandel reagieren“ erscheinen in Kürze.

Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. (LBV) vertritt rund 30.000 Landwirte aus Baden-Württemberg. 20 selbstständige Kreisbauernverbände nehmen auf regionaler Ebene die Interessen des bäuerlichen Berufsstandes wahr. Insgesamt ist jeder zehnte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig.



Autor: akb



 

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