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Fruchtwelt Bodensee

Bodenseeobst punktet mit Qualität


Europas Obstbaubranche blickt in Zeiten des Russlandembargos auf ein durchwachsenes Jahr 2015 zurück. Im Vorfeld der Fachmesse Fruchtwelt Bodensee, die vom 19. bis 21. Februar 2016 in Friedrichshafen stattfindet, weist Obstregions-Geschäftsführer Eugen Setz auf das unruhige Fahrwasser hin, in dem sich Deutschlands Obsterzeuger durch wirtschaftliche Sanktionen, Mindestlohn und den starken Wettbewerb der Lebensmitteleinzelhandelskonzerne befinden. Die Bodenseeregion liegt mit der Ernte von 210.000 Tonnen Tafeläpfeln deutlich unter dem Ertrag vom Rekordjahr 2014 (minus 28 Prozent), kann sich aber gut am Markt positionieren.

Die ReferentePressekonferenz zur Fruchtwelt Bodensee mit (v. l.) Projektleiterin Petra Rathgeber, Obstregions-Geschäftsführer Eugen Setz, Apfelkönigin Jennifer Kreinacker und dem Tettnanger Maschinenring-Geschäftsführer Hubert Hengge. ubert Hengge,

"Unser Tafelobst hat eine hervorragende Qualität mit einem hohen Anteil an Früchten in den gefragten mittleren Fruchtgrößen und mit optimaler Fruchtsüße", berichtet Eugen Setz. "Zudem wirkt eine geringere Erntemenge im Verhältnis zum Absatzpotenzial stabilisierend." Ein neues Spitzenniveau erreicht die Fruchtwelt Bodensee 2016 dagegen mit der Zahl von 369 Ausstellern aus 13 Nationen.
"Das Ausstellerplus von rund acht Prozent unterstreicht die Etablierung des internationalen Branchentreffs am Bodensee", hebt Projektleiterin Petra Rathgeber von der Messe Friedrichshafen hervor. "Gerade in wirtschaftlich unruhigeren Zeiten ist der Austausch der Obsterzeuger und Landwirte besonders wichtig. Die 37. Bodensee-Obstbautage informieren mit Vorträgen zu aktuellen Themen und Anregungen über neue Chancen und Wege."

Nach einer Erntemenge von 11 Millionen Tonnen weisen die Lagerbestände der EU, die im Januar mit 4,3 Millionen Tonnen um rund 70.000 Tonnen unter dem Vorjahresniveau liegen, ein befriedigendes Ergebnis auf. Die Auswirkungen der EU-Import-Sperre Russlands sind jedoch nach wie vor gravierend: Auf 900.000 Tonnen belief sich die Exportmenge aus den EU-Ländern nach Russland vor Verhängung des Importstopps, der Anteil Polens betrug davon zwei Drittel. "2014 hat dies zu einem Zusammenbruch der Märkte in Europa geführt", berichtet Eugen Setz. Die Anstrengungen gelten nun der Erschließung neuer Exportmärkten wie Nordafrika, Asien und der Nahe Osten. "Die Region Bodensee hat jedoch den Schwerpunkt nicht auf Export gelegt", betont Eugen Setz, denn nach seiner Einschätzung sollte der Selbstversorgungsgrad Deutschlands von 60 Prozent ein hohes inländisches Absatzpotenzial sichern.

Regionalität und Qualität

Zu Wettbewerbsverzerrungen führt der eingeführte Mindestlohn von derzeit acht Euro. Im expandierenden Polen liegt der Lohn dagegen bei 2,42 Euro. Da der Wettbewerb unter den Lebensmittelkonzernen in Deutschland über den Preis ausgetragen wird, ist der Druck auf den Anbieter groß. Dass sich Obst vom Bodensee dennoch gut in den Supermarktregalen platzieren kann, liegt am hohen Stellenwert der Regionalität seitens der Verbraucher. "Sorgfalt und Qualität: Dafür stehen für die Obstproduzenten vom Bodensee", betont Eugen Setz. "Das Bewusstsein für Regionalität ist beim Verbraucher vorhanden, wir müssen es nur weiter fördern und ausbauen."

Chancen der digitalen Vernetzung

Auch die Landwirtschaft steht unter globalem Druck, wie Hubert Hengge, Geschäftsführer des Maschinenrings Tettnang, die derzeitige Lage beschreibt. Zu mehr Effektivität und Wirtschaftlichkeit könnten die Digitalisierung und Vernetzung von Agrartechnik und Produktionsprozessen in der Landwirtschaft führen, was unter dem Begriff "Smart Farming" zusammengefasst wird. Bisher hat der Landwirt seinen Schlepper selbst gesteuert und alle Informationen aus dem Produktionsprozess einzeln gesammelt. Künftig sollen nun alle Daten digital an einer Stelle zusammenlaufen. "Der Landwirt bekommt damit die Möglichkeit, seine Produktion in einer neuen Dimension zu optimieren", beschreibt Hubert Hengge die Vorteile. Weitere Szenarien: Mit Wärmebild-Kameras ausgestattete Drohnen erkennen frühzeitig Krankheiten, woraufhin Pflanzenschutzmittel gezielt und damit nachhaltig eingesetzt werden können. Mit GPS ausgestattete Schlepper fahren autonom und sparen den Fahrer bei der Feldarbeit ein. Das Fazit von Hubert Hengge ist eindeutig: "Smart Farming hat das Potenzial, die Landwirtschaft zu revolutionieren und wird es tun."

Preise und Öffnungszeiten

Die Fruchtwelt Bodensee ist vom 19. bis 21. Februar 2016 geöffnet; Freitag und Samstag von 9 bis 18 Uhr, Sonntag von 9 bis 17 Uhr. Die Tageskarte kostet 11 Euro. Weitere Informationen unter: www.fruchtwelt-bodensee.de.





 

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