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Herdenschutz

Interview: Sind wir für den Wolf gewappnet?


Hans-Jochen Burkhardt, Vorsitzender des Arbeitskreises Mutterkuhhaltung Nordschwarzwald-Gäu, bewirtschaftet mit seiner Familie in Oberreichenbach-Würzbach (Landkreis Calw) einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Zucht von hornlosem Fleckvieh und Wald. | Das Interview führte BWagrar-Chefredakteur Dr. Heiner Krehl



BWagrar: Herr Burkhardt, ein Wolf riss Ende November 2017 bei Bad Wildbad (Landkreis Calw) drei Schafe. Zuvor wurde bei Widdern (Landkreis Heilbronn) ein Wolfsriss nachgewiesen. Wie ist die Stimmung unter den Tierhaltern in Ihrem Umfeld?
Burkhardt: Die meisten Landwirte mit Tieren auf der Weide sind ratlos. Sie müssen immer damit rechnen, dass der Wolf Weidetiere reisst. Wir haben bereits im September 2017 eine Informationsveranstaltung durchgeführt, weil die geografische Lage hier mit ihren Weiden und genügend Rückzugsmöglichkeiten im Wald für den Wolf ideal ist.
Die Bauern sind jedoch auch ein Stück weit wütend, weil von Seiten des Umweltministeriums lediglich Belehrungen kommen, man solle höhere Zäune um die Herden anbringen. Das sind unpraktikable Vorschläge, die uns in der Praxis nicht weiterhelfen.

BWagrar: Sind Landwirte und Behörden für die Rückkehr des Wolfes gewappnet?
Burkhardt: Also, weder Landwirte noch Behörden sind gewappnet. Das zeigen die Vorkommnisse in Bad Wildbad. Seitens des Umweltministeriums war das eine Geheimniskrämerei um die Sache. Sonntags riss der Wolf die drei Schafe. Erst donnerstags lasen wir darüber in der Zeitung. Seinerzeit waren noch viele Tiere auf der Weide. Man hätte die Halter warnen müssen, dass der Wolf in der Nähe war. Dies ist jedoch nur seitens der Landwirte untereinander erfolgt. Von den Behörden war dazu nichts zu hören.

BWagrar: Baden-Württemberg hat den Leitfaden Wolf erstellt, die Koordinationsgruppe und den Ausgleichsfonds eingerichtet. Wo sehen Sie noch welchen Handlungsbedarf?
Burkhardt: Erstens ist das Informationssystem dringend zu verbessern. Landwirte, die in der Nähe Tiere auf der Weide haben, sind sofort seitens der Behörden zu informieren – und zwar bereits bei Verdacht und nicht erst nach Bestätigung des Wolfsrisses.
Zweitens ist der Versicherungsschutz zu thematisieren. Wir sind nicht gegen Schäden versichert, wenn Nutztiere wegen des Wolfes von der Weide ausbrechen. Die Tiere werden nicht von noch so großen Zäunen am Ausreißen gehindert, wenn es Panik in der Herde gibt!

BWagrar: Wie sehen Sie den Ausgleich?
Burkhardt: Uns geht es weniger um den Ausgleich für das einzelne Tier, sondern um das ganze Bündel an Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden durch den Wolf. Besonders um praxisnahe Maßnahmen, was die Bauern tun sollten, damit sie besser auf den Wolf vorbereitet sind. Da ist die alleinige Tierentschädigung lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein.

BWagrar: Es gibt also noch Einiges zu tun?
Burkhardt: Ja, das denke ich.

BWagrar: Und die Landwirte tragen ihren Teil dazu bei?
Burkhardt: Ja, ganz bestimmt! Wir machen weitere Informationsveranstaltungen, beispielsweise über das Weiderecht. Und unsere Fachzeitschrift BWagrar berichtet darüber. Das ist wichtig, um noch mehr Berufskollegen für das Thema zu sensibilisieren.


BWagrar-Interview, Ausgabe 1

PDF-Datei (1484 kB)



Autor: BWagrar


 

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