LBV-Mitgliederversammlung
Positives Fazit nach den Bauernprotesten
Bald ein Jahr nach den Bauernprotesten betonte Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes, im Rahmen der Mitgliederversammlung den Erfolg der Demonstrationen zum Jahreswechsel 2023/2024. Zum Aus der Ampel-Koalition fand der LBV-Präsident deutliche Worte.
Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV) begrüßte bei seiner 34. LBV-Mitgliederversammlung am 26. November 2024 in der Schwabenlandhalle Fellbach rund 360 Gäste, davon 250 Delegierte aus allen Regionen des Verbandsgebietes. Hinter dem Landesbauernverband liegt ein ereignisreiches Jahr, wie auch LBV-Präsident Joachim Rukwied in seiner Rede betonte: „Mit den Bauernprotesten haben wir eine nie dagewesene Aufmerksamkeit für unsere Anliegen geschaffen. Wir waren Impulsgeber für weitere Protestbewegungen in ganz Europa!“ Die Bauerndemonstrationen seien ein großer Erfolg für den Berufsstand gewesen. „Die Bauernproteste sind der Öffentlichkeit in positiver Erinnerung geblieben. Wir erhalten heute noch sehr viel Zuspruch dafür. Unser Berufsstand hat davon sehr profitiert,“ so Rukwied. Mit den Protesten habe man die agrarpolitische Agenda erfolgreich verschoben. Dies zeige sich insbesondere auf EU-Ebene, beispielsweise daran, dass das völlig überzogenen Vorhaben den chemischen Pflanzenschutzmitteleinsatz einzuschränken aufgegeben wurde oder an der Aufhebung der Pflichtstilllegung.
Rukwied: Wir benötigen einen echten Kurswechsel in der Politik
In der Bundespolitik sei noch viel Luft nach oben, machte Joachim Rukwied deutlich. „Unsere landwirtschaftlichen Betriebe sind weiterhin mit zu vielen Vorschriften belastet. Wir brauchen einen echten Bürokratieabbau und mehr unternehmerische Freiheit!“ Zum Aus der Ampel-Koalition fand der LBV-Präsident in Fellbach deutliche Worte: „Deutschland braucht endlich eine stabile und handlungsfähige Regierung, auch um die bedeutende Rolle in Europa nicht zu verlieren. Wir benötigen einen echten Kurswechsel in der Politik und eine Agenda, wie unsere Unternehmen wieder wettbewerbsfähig gemacht werden können. Unser Land benötigt ein Signal des Aufbruchs!“Wie der Mittelstand die deutsche Wirtschaftspolitik beurteilt, wurde in der nachfolgenden Podiumsdiskussion ausführlich beleuchtet. Der LBV hatte dazu mit Rainer Reichhold, dem Präsidenten des Baden-Württembergischen Handwerkstages, Dr. Matthias Neth, dem Präsidenten des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg, Jürgen Mäder, Vorstand der EDEKA Südwest und Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, kompetente Gäste geladen. In der Diskussion wurden zahlreiche Parallelen zur Landwirtschaft deutlich.
Neue Chancen durch den Strategiedialog Landwirtschaft
Den Abschluss des Programms bildete eine Talkrunde mit Umweltministerin Thekla Walker und Landwirtschaftsminister Peter Hauk. Ein wichtiges Thema war hier der Strategiedialog Landwirtschaft Baden-Württemberg. Die gemeinsame Vereinbarung des Strategiedialogs Landwirtschaft unterschrieben die beteiligten Akteure aus Politik, Landwirtschaft, Naturschutz, Ernährungsbranche und Lebensmitteleinzelhandel Anfang Oktober. LBV-Präsident Joachim Rukwied betonte in seiner Rede die Bedeutung des Strategiedialogs: „Baden-Württemberg nimmt erneut eine Vorreiterrolle ein und zeigt, wie man mit vernünftigen Kooperationen anstatt Ordnungsrecht eine zukunftsweisende Agrar- und Umweltpolitik auf den Weg bringen kann.“ Die Vereinbarung des Strategiedialogs enthalte viele Maßnahmen, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden müssen. „Die zugesagten 143 Mio. Euro eröffnen Chancen. Der LBV wird jetzt darauf drängen, dass die Gelder der Landwirtschaft zugutekommen und die Betriebe davon auch profitieren können,“ hob Rukwied hervor.
Hintergrund:
Die Aufzeichnung der 34. LBV-Mitgliederversammlung können Sie hier » nachträglich ansehen.
Mehr zu den Erfolgen der Bauernproteste finden Sie hier ».
Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. (LBV) vertritt rund 30.000 Landwirte aus Baden-Württemberg. 20 selbstständige Kreisbauernverbände nehmen auf regionaler Ebene die Interessen des bäuerlichen Berufsstandes wahr. Insgesamt ist jeder zehnte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig.
Autor: akb