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Unternehmensergebnisse

Durchwachsene Bilanz für Baden-Württembergs Landwirte


Im Wirtschaftsjahr 2023/2024 erwirtschafteten landwirtschaftliche Betriebe in Baden-Württemberg im Mittel aller Betriebsformen ein geringeres Unternehmensergebnis als noch im Vorjahr.


LBV-Präsident Joachim Rukwied stellte die Unternehmensergebnisse der landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg vor.
LBV-Präsident Joachim Rukwied, LBV-Hauptgeschäftsführer Marco Eberle, stellv. Hauptgeschäftsführer Horst Wenk und Referentin Michelle Lumpe standen den Pressevertretern Rede und Antwort.
LBV-Präsident Joachim Rukwied stellte die Unternehmensergebnisse der landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg vor.
LBV-Präsident Joachim Rukwied stellte die Unternehmensergebnisse der landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg vor.
LBV-Präsident Joachim Rukwied, LBV-Hauptgeschäftsführer Marco Eberle, stellv. Hauptgeschäftsführer Horst Wenk und Referentin Michelle Lumpe standen den Pressevertretern Rede und Antwort.
LBV-Präsident Joachim Rukwied, LBV-Hauptgeschäftsführer Marco Eberle, stellv. Hauptgeschäftsführer Horst Wenk und Referentin Michelle Lumpe standen den Pressevertretern Rede und Antwort.

Die Situation der deutschen Wirtschaft verschlechtert sich zunehmend. Das hinterlässt auch in der Agrarbranche Spuren. Im Wirtschaftsjahr 2023/2024 verdienten Landwirtinnen und Landwirte in Baden-Württemberg rund 11 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor. Dies gab der Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV) im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz in Stuttgart bekannt.

Deutliche Unterschiede zwischen den Betriebsformen
Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr belief sich das Unternehmensergebnis je Betrieb in Baden-Württemberg im Durchschnitt aller Sparten auf 63.435 Euro, rund 8.000 Euro/Betrieb weniger als im Vorjahr. „Zwischen den Betriebsformen herrschen deutliche Unterschiede,“ machte Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes, deutlich. So traf es Weinbaubetriebe mit einem Rückgang des Unternehmensergebnisses von 58 Prozent besonders hart. Baden-Württembergs Winzer seien mit steigenden Kosten bei massiv eingebrochenen Erlösen konfrontiert. Der Weinmarkt stehe aufgrund eines rückläufigen Konsums und günstiger Importware erheblich unter Druck. Der LBV-Präsident fand deutliche Worte: „Der Weinbau in Baden-Württemberg steckt in einer existenziellen Krise. Unsere Winzerfamilien benötigen dringend eine Kostenentlastung und eine deutlich höhere Wertschöpfung!“ Ein wichtiger Schlüssel hierfür liege in einer besseren Vermarktung der Weine aus der Region. „Hier sind vor allem die Weinbranche und die Akteure des Handels gefordert,“ machte der Bauernpräsident klar.

Planungssicherheit für Tierhalter dringend benötigt
Über ein positives Ergebnis durften sich die Schweinehalter im Land freuen. Höhere Erträge führten zu einem Anstieg der Unternehmensergebnisse um 38 Prozent im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2022/2023. „Nach wirtschaftlich schwierigen Jahren und einem massiven Rückgang der Schweinehaltung im Land, sind positive Signale wie diese dringend notwendig,“ beschrieb Joachim Rukwied die Situation. Jetzt sei die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen für die Schweinehaltung so auszurichten, dass auch in der Zukunft wieder investiert werden könne. „Notwendig für langfristige Investitionsvorhaben sind Planungssicherheit und eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Tierhalter,“ betonte der Bauernpräsident.

Ackerbaubetriebe halten Vorjahresniveau
Die Unternehmensergebnisse der Ackerbaubetriebe veränderten sich im Vergleich zum Vorjahr kaum. Sie blieben mit 50.986 Euro je Betrieb auf einem niedrigen Niveau. „Die gefallenen Getreide- oder Rapspreise drücken bei weiter hohen Produktionskosten die Betriebsergebnisse im Ackerbau,“ so der LBV-Präsident zu den Hintergründen.

Rückgänge in der Milcherzeugung
Rückläufige Ergebnisse gab es in der Rinderhaltung und der Milcherzeugung. Das Unternehmensergebnis der Milchviehhalter sank beinah um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr auf 79.935 Euro je Betrieb. Grund dafür waren unter anderem die um 14 Prozent gesunkenen Milchpreise.

Kurze Verschnaufpause für Obstbaubetriebe
Nach einem äußerst schlechten Wirtschaftsjahr 2022/2023 konnten die Obstbaubetriebe in Baden-Württemberg ein um rund 38 Prozent höheres Unternehmensergebnis erzielen. „Mit etwas über 55.000 Euro/Betrieb reicht das Ergebnis allerdings nicht aus, um die erheblichen Herausforderungen des Obstbaus, wie gestiegene Lohnkosten, aber auch den wachsenden Aufwand für Qualitätssicherung, zu bewältigen,“ beschrieb Rukwied die Stimmung in der Branche.  

Rukwied: Wettbewerbsfähigkeit muss wieder stärker im Fokus stehen
„Wir benötigen einen echten Politikwechsel. Die politischen Vorgaben sowohl auf EU-, als auch auf Bundesebene gefährden die Wirtschaftlichkeit unserer landwirtschaftlichen Betriebe und somit auch die Ernährungssicherung Europas,“ appellierte der LBV-Präsident. Es sei wichtig, dass neben Fragen des Klima-, Umwelt- und Tierschutzes, Aspekte wie Wettbewerbsgleichheit und Planungssicherheit wieder stärker in den Fokus rücken. Rukwied weiter: „Wir erwarten, dass zukünftig die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe in der gesamten agrarpolitischen Diskussion eine zentrale Rolle spielt.“

Die Bauernverbände haben anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar 2025 ihre politischen Forderungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft in zehn Kernanliegen veröffentlicht (Mehr dazu »). „Ein echter Bürokratieabbau und mehr unternehmerische Freiheit sind dringend notwendig. Wir brauchen von der zukünftigen Bundesregierung einen agrarpolitischen Kurs, der der nächsten Generation an Bäuerinnen und Bauern bessere Perspektiven bietet,“ forderte der Bauernpräsident.

Hintergrundinformationen zu den Unternehmensergebnissen 2023/24
(Wirtschaftsjahr 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024)

Datenbasis: Die Ermittlung der Einkommenssituation basiert auf den Buchführungsergebnissen von 839 landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben, welche die baden-württembergische Landwirtschaft im Haupterwerb repräsentieren.

Unternehmensergebnis: Das Unternehmensergebnis muss neben der Entlohnung für die Familien-Arbeitskräfte sowie die unternehmerische Tätigkeit auch die Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals abdecken. Zusätzlich gehen davon die Sozialabgaben, persönliche Steuern, Tilgung für Fremdkapital und finanzielle Verpflichtungen gegenüber der Vorgängergeneration ab. Ein Teil des Unternehmensergebnisses ist für die Finanzierung von Ersatz- und Neuinvestitionen aufzuwenden.

Arbeitskräfte (AK): Der Arbeitskräfteeinsatz je ausgewertetem Betrieb liegt bei zwei Arbeitskräften je Unternehmen beziehungsweise 2,9 AK je 100 Hektar. Die Zahl der Familienarbeitskräfte (FAK) beträgt unverändert 1,5 FAK je Betrieb. Der durchschnittliche AK-Besatz, bezogen auf die Fläche, liegt in Baden-Württemberg um rund 38 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (2,1 AK je 100 Hektar).

Fläche: Die landwirtschaftlich genutzte Fläche der ausgewerteten Betriebe beträgt rund 71 Hektar pro Betrieb. Der Anteil der Pachtflächen beträgt im Durchschnitt dieser Betriebe 70 Prozent (knapp 50 Hektar). Die Pachtquote in Baden-Württemberg liegt bei 60 Prozent.

Landwirtschaftliche Betriebe: In Baden-Württemberg gibt es nach der amtlichen Statistik noch rund 37.500 landwirtschaftliche Betriebe. Die durchschnittliche Betriebsgröße beträgt knapp 37,5 Hektar (Deutschland rund 65 Hektar). Die überwiegende Mehrheit (86 Prozent) der landwirtschaftlichen Betriebe wird als Familienbetrieb, als sogenanntes Einzelunternehmen, geführt. In Baden-Württemberg wird deutlich mehr als jeder zweite Betrieb (58 Prozent) im Nebenerwerb bewirtschaftet. Gemeinschaftliche Betriebsformen gewinnen zunehmend an Bedeutung, darunter insbesondere Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbR) mit einem Anteil von knapp 12 Prozent an allen Betriebsformen

Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. (LBV) vertritt rund 30.000 Landwirte aus Baden-Württemberg. 20 selbstständige Kreisbauernverbände nehmen auf regionaler Ebene die Interessen des bäuerlichen Berufsstandes wahr. Insgesamt ist jeder zehnte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig.



Autor: akb



 

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