Pressemitteilung
Putenhalter zeigen Engagement im Geflügelstall
Moderne Haltung vom Küken bis zum ausgewachsenen Truthahn
Die Haltung von Puten in Baden-Württemberg ist klein aber fein. Lediglich rund 300 landwirtschaftliche Betriebe halten dieses Geflügel im Ländle. Die Landwirte sind hochspezialisiert und legen großen Wert auf Tierwohl in ihren Ställen. „Die tiergerechte Haltung von Puten und Truthähnen ist den baden-württembergischen Bauernfamilien ein großes Anliegen. Das Wohlbefinden der Tiere steht im Mittelpunkt der Betriebsführung“, erklärt der Vizepräsident des Landesbauernverbandes (LBV), Klaus Mugele, beim Stallgespräch am Montag, den 15. Januar 2018, auf den Betrieben der Putenhalter Thomas Palm und Matthias Herrmann in Schrozberg (Kreis Schwäbisch Hall).
Wenn sich Verbraucher für Fleisch entscheiden, dann immer häufiger für Geflügel. Ungefähr 12,5 Kilogramm konsumiert jeder Deutsche jährlich, über vier Kilogramm davon entfallen auf Putenfleisch. Die Herkunft des Fleisches ist dabei ein entscheidendes Qualitätsmerkmal. „Die Geflügelwirtschaft hat ein transparentes System geschaffen, dass eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen Erzeugerstufen und eine lückenlose Qualitätssicherung bei Puten garantiert“, erklärt Mugele. „Im Stall steht das Wohl der Tiere im Mittelpunkt. Unsere Bauern halten ihre Tiere, wie Thomas Palm, häufig in sogenannten Offenställen. Diese bieten dem Geflügel viel frische Luft und natürliches Licht.“
Stallklima und Betreuung entscheidend für Tiergesundheit
Neben den ausgewachsenen Puten oder Truthähnen sind auch die Küken besonders anspruchsvoll beim Stallklima. Zusätzlich brauchen sie den intensiven Kontakt zu ihren Artgenossen. Für die Jungtiere ist gleichzeitig ein unmittelbarer Zugang zu Wasser und Futter in der Nähe wichtig. Die Tierbetreuung spielt bei der Tiergesundheit eine entscheidende Rolle. „Unsere Bauern kontrollieren mindestens zweimal am Tag, dass die Tiere jederzeit Zugang zu Futter und Wasser haben, gesund sind und sich frei bewegen können“, zeigt Mugele auf. In der Putenhaltung sei es zudem festgelegt, dass diverses Beschäftigungsmaterial wie beispielsweise Pickblöcke oder Strohballen angeboten würden, um den Tieren ein natürliches Verhalten zu ermöglichen. Lockere und trockene Einstreu sei ein weiterer Baustein der Tiergesundheit.
„Die landwirtschaftliche Tierhaltung steht zunehmend im Fokus der Öffentlichkeit und wird häufig kritisiert“, sagt Vizepräsident Mugele. „In den vergangenen Jahren hat sich die moderne Geflügelhaltung enorm weiterentwickelt und vieles zum Wohl der Tiere verbessert.“ Aus Verantwortung gegenüber dem Tier, aber auch aus ökonomischen Gründen. „Jeder Landwirt weiß, dass kein wirtschaftlicher Erfolg zu erzielen ist, wenn sich Puten und Truthähne nicht wohlfühlen“, ergänzt Mugele.
Anzahl der Tiere nicht für das Tierwohl entscheidend
„Die Branche hat bundeseinheitliche Eckpunkte zur Haltung von Mastputen entwickelt und die sogenannte Besatzdichte in den Herden pro Quadratmeter begrenzt“, sagt der Vizepräsident. „Puten stehen weiträumige Ställe zur Verfügung, in denen sie sich frei bewegen können. Allerdings ist allein die Anzahl der Tiere im Stall nicht für das Tierwohl entscheidend. Futter, Einstreu, Stallklima und die Sachkunde des Geflügelhalters sind feste Bausteine und Garant für zufriedene und vitale Tiere.“ Das wirke sich auch auf die Qualität der Lebensmittel und letztendlich auf das Betriebsergebnis aus.
Hintergrund:
Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. (LBV) vertritt rund 36.000 Landwirte aus Baden-Württemberg. 24 selbstständige Kreisbauernverbände nehmen auf regionaler Ebene die Interessen des bäuerlichen Berufsstandes wahr. Insgesamt ist jeder zehnte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig.
Putenhaltung in Baden-Württemberg: Laut dem Statistischen Landesamt gibt es in Baden-Württemberg 283 landwirtschaftliche Betriebe mit Putenhaltung. Darunter 62 Betriebe, die über 10.000 Haltungsplätze haben. Insgesamt haben die 283 Betriebe 1,2 Millionen Haltungsplätze. Der Schwerpunkt der Putenhaltung im Land liegt im Kreis Schwäbisch Hall mit 659.985 Tieren in 62 landwirtschaftlichen Betrieben.
Putenhaltung in Deutschland: 21 Prozent der Fleischerzeugung in Deutschland entfällt auf Geflügelfleisch. 1.900 landwirtschaftliche Betriebe mästen Puten. Insgesamt halten die Betriebe 12,3 Millionen Puten und Truthähne. In Niedersachsen werden die meisten Puten gehalten. Fast 50 Prozent der Tiere kommen von dort.
Landwirtschaft in Baden-Württemberg: Im Land bewirtschaften die Bauern rund 1.424.100 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Davon sind 826.600 Hektar Acker- und 548.300 Dauergrünland. Im Schnitt bewirtschaftet ein baden-württembergischer Betrieb 34,2 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 59,6 Hektar. Von den 40.500 Betrieben wirtschaften 38 Prozent der Betriebe im Haupt- und 62 Prozent im Nebenerwerb.
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Autor: LBV