Pressemitteilung
Kühe als beste Landschaftsschützer
Tag der Milch am 1. Juni 2021
„Die Coronakrise hat klar gezeigt, wie unsere Bäuerinnen und Bauern durch ihre Arbeit die Lebensmittelproduktion stabilisiert haben und wie wichtig eine verlässliche Selbstversorgung mit Butter, Käse und weiteren sicheren und hochwertigen Milchprodukten ist“, erklärt Gerhard Glaser, Vizepräsident des Landesbauernverbandes (LBV) anlässlich des Tages der Milch am 1. Juni. Zudem stünden Themen wie Artenvielfalt und Tierwohl bei unseren Bauernfamilien weiter ganz hoch im Kurs und würden mit Herzblut betrieben.
Sie ist lecker, gesund und enthält einen einmaligen Nährstoffcocktail – das Powerlebensmittel Milch. Bis sie aber zu Hause im Kühlschrank des Verbrauchers steht, investieren die Bauernfamilien viel Zeit und Arbeit in Kuh und Kulturlandschaft. „Unsere Bauernfamilien setzen immer mehr auf den Wohlfühlfaktor ihrer Rinder für den optimalen Kuh-Komfort“, sagt Glaser. „Mit Blick auf Tiergesundheit und weitere Tierwohlindikatoren wird das Wohl der Rinder auf allen Ebenen weiter optimiert.“ Dazu gehöre auch hochwertiges regionales Futter von Wiesen und Weiden, das auf 39 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche wächst. Zudem sei die Kuh die ideale Verwerterin von Gras. Denn: Nicht gefressenes, verfaultes Gras nützt keinem Menschen und trägt trotzdem zum Ausstoß von klimaschädlichen Gasen bei.
Landwirte schaffen Landschaft und fördern Artenvielfalt
„In Baden-Württemberg liegen 44 Prozent der besonders wertvollen Flora-Fauna-Habitat Mähwiesen (FFH-Mähwiesen) Deutschlands. Diese werden von unseren Bauern naturnah bewirtschaftet“, zeigt der LBV-Vizepräsident auf. Zu den Bewirtschaftern zählen auch viele der rund 6.000 Milchviehhalter im Land. „Wir machen Gras zu Milch – genau genommen ist die Kuh immer noch die beste Landschaftspflegemaschine. Regional erzeugte Futtermittel vermeiden unnötige Importe und tragen damit auch zur Schonung des Regenwaldes bei.“
Versorgungssicherheit regionaler Lebensmittel
„Besonders die vergangenen Monaten haben das Bewusstsein für die Versorgungssicherheit und regionale Lebensmittel deutlich gestärkt. Dabei sind Milch und Milchprodukte in ihrer Vielfalt für eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht wegzudenken“, sagt Glaser. Die gestiegene Nachfrage habe sich in den Hofläden und an den Milchautomaten gezeigt. Viele landwirtschaftliche Betriebe hätten darauf reagiert und ihre Direktvermarktung ausgeweitet.
Hintergrund:
Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. (LBV) vertritt rund 36.000 Landwirte aus Baden-Württemberg. 23 selbstständige Kreisbauernverbände nehmen auf regionaler Ebene die Interessen des bäuerlichen Berufsstandes wahr. Insgesamt ist jeder zehnte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig.
Rinderhaltung im Land: In Baden-Württemberg gibt es rund 40.000 landwirtschaftliche Betriebe. 2020 gab es im Land laut Statistischem Landesamt 15.111 landwirtschaftliche Betriebe, in denen insgesamt 931.571 Rinder gehalten wurden. Der wichtigste Zweig in der Rinderhaltung sind die Milchkühe. 6.046 Betriebe bewirtschaften einen Betrieb mit Milchviehhaltung, 2010 waren es noch 10.771 Milchviehbetriebe.
Milchpreis: Im April erhielten die Milchbauern in Baden-Württemberg zwischen 34,9 und 36,5 Cent je Kilogramm Milch. Im Schnitt waren es 35,3 Cent/kg. Im Vorjahresmonat bekamen die Landwirte durchschnittlich ebenfalls 35,3 Cent/kg.
Autor: LBV