Pressemitteilung
Glaser: „Milch veredelt Land und Leute“
Internationaler Tag der Milch am 1. Juni 2017
„Mit jedem Liter Milch, der getrunken wird, pflegen die Landwirte in Baden-Württemberg einen Quadratmeter Kulturlandschaft“ erklärt Gerhard Glaser, Vizepräsident des Landesbauernverbandes (LBV), am 31. Mai 2017 anlässlich des morgigen „Tag der Milch“ auf dem Milchviehbetrieb der Familie Stauber in Amtzell (Kreis Ravensburg). Bis das Powerlebensmittel Milch im Regal stehe, investiere der Bauer viel Zeit und Arbeit sowie leiste einen großen Beitrag für die Pflege der Kulturlandschaft Baden-Württembergs. Milch ist zudem für die gesunde Ernährung ein unverzichtbares Lebensmittel.
Im Land bewirtschaften die Bauern auf 39 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Wiesen sowie Weiden. „Wir machen Gras zu Milch – genau genommen ist das Rind immer noch die beste „Landschaftspflegemaschine“, sagt LBV-Vizepräsident Glaser. Zudem versorgen die Landwirte die Bevölkerung mit gesunder hochwertiger Milch, direkt vor Ort. Gerade Letzteres darf auch aus der Sicht umweltfreundlicher, regionaler Kreisläufe nicht unterschätzt werden.
Hinter jedem Kuhstall steht eine Familie. Über 7.500 Milchviehhalter im Land kümmern sich tagtäglich mit ihren Kühen um den Milchnachschub der Verbraucher. „Milch ist ein Powerlebensmittel und versorgt uns Menschen mit Nährstoffen sowie Spurenelementen, allen voran Kalzium und macht sie so zu einem unverzichtbaren Lebensmittel“, sagt Glaser. Veredelt als Käse, sei der weiße Rohstoff ein herzhaftes Genussmittel, welches alle wichtigen Nährstoffe aus der Milch in konzentrierter Form beinhalte. Man könnte sagen: „Die Milch leistet zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen einen Beitrag.“
„Für gesunde Milch braucht es gesunde Rinder“, ist Glaser, selbst Milchviehhalter, überzeugt. Der Großteil der Tiere verfügt zunehmend über optimalen „Kuh-Komfort“: bestes Klima in hellen offenen Laufställen, Massagebürsten inklusive. Dafür haben die Bauern in den vergangenen vier Jahrzehnten enorme Investitionen für den Tierkomfort in die Hand genommen – was leider in der Öffentlichkeit zu wenig wahrgenommen wird. „Diese Haltungsbedingungen sind nicht nur ein Gewinn für Kuh, Kalb und Bauer, sondern garantieren dem Verbraucher beste tierische Lebensmittel“, erklärt Glaser. Der Wellness-Faktor sei für das Tierwohl nicht zu unterschätzen. Denn: Kuh-Komfort hat entscheidenden Einfluss auf die Tiergesundheit und somit auch auf die Qualität der Lebensmittel.
Hintergrund:
Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. (LBV) vertritt rund 40.000 Landwirte aus Baden-Württemberg. 24 selbstständige Kreisbauernverbände nehmen auf regionaler Ebene die Interessen des bäuerlichen Berufsstandes wahr. Insgesamt ist jeder zehnte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig.
Tag der Milch: Der Weltmilchtag findet jährlich am 1. Juni statt, um international für den Konsum von Milch zu werben. Er wurde von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem Internationalen Milchwirtschaftsverband (IDF) ins Leben gerufen und in über 30 Ländern veranstaltet. Milch soll als natürliches und gesundes Getränk weltweit und für alle Altersstufen beworben werden. Der Internationale Tag der Milch findet 2017 zum 60. Mal statt.
Milchkonsum und Inhaltstoffe: Jeder Deutsche verbraucht im Durchschnitt etwa 85 Kilogramm Frischmilcherzeugnisse pro Jahr – damit liegt das Land an der Weltspitze. Milchprodukte decken ein Viertel unseres täglichen Nahrungsbedarfs. Milch enthält fast alle unentbehrlichen Aminosäuren (die der Körper selbst nicht herstellen kann) und lässt den Menschen pflanzliches Eiweiß besser verwerten. Milch liefert Kalium, Magnesium und Jod, fettlösliche Vitamine und mehr Kalzium als jedes andere Lebensmittel. Der Mineralstoff ist nicht nur Baustein von Knochen und Zähnen, er spielt auch eine wichtige Rolle für die Funktion der Muskeln.
Rinderhaltung im Land: In Baden-Württemberg gibt es rund 42.000 landwirtschaftliche Betriebe. Im Frühjahr 2016 gab es im Land laut Statistischem Landesamt 14.740 landwirtschaftliche Betriebe, in denen insgesamt 984.363 Rinder gehalten wurden. Gegenüber 2010, dem letzten Jahr mit einer vergleichbaren Erhebung, hat sich die Zahl der Rinder haltenden Betriebe um nahezu ein Fünftel verringert (-18,1 Prozent), während der Rinderbestand vergleichsweise moderat (-3,0 Prozent) eingeschränkt wurde. Die durchschnittliche Bestandsgröße stieg von 56 auf 67 Rinder je Betrieb. Der wichtigste Zweig in der Rinderhaltung sind die Milchkühe. In diesem Betriebszweig hat die Zahl der Betriebe zwischen 2010 und 2016 deutlich stärker abgenommen als die Zahl der Rinderhalter insgesamt (-29,7 Prozent auf 7. 572). Die Zahl der Milchkühe ist dagegen nahezu unverändert geblieben (-1,9 Prozent auf 346 936 Milchkühe). Der durchschnittliche Milchkuhbestand wuchs von 33 auf 46 Milchkühe.
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