Landwirte übergeben Resolution an Bundesministerin Ilse Aigner
Landesbauernverband: Stilllegung fruchtbarer Ackerflächen angesichts einer Milliarde hungernder Menschen unangebracht.
Ab 2014 sollen sieben Prozent der Ackerfläche in jedem einzelnen landwirtschaftlichen Betrieb als ‚ökologische Vorrangflächen’ ausgewiesen werden. So ist es für die zukünftige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU vorgesehen. Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV) wendet sich entschieden gegen diese geplante Stilllegung fruchtbarer Ackerböden. „Dieses Vorhaben ist unangebracht und bei rund einer Milliarde hungernder Menschen auf der Erde völlig unverständlich“, heißt es in einer Resolution des Bauernverbandes. LBV-Vizepräsident Klaus Mugele übergab diese Resolution am 28. September 2012 anlässlich der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern im Kloster Schöntal (Hohenlohekreis) an Bundesministerin Ilse Aigner und den Konferenzvorsitzenden, Minister Alexander Bonde.
„Ackerflächen bewirtschaften statt stilllegen!“ So klar ist die Forderung der Landwirte und so eindeutig ist die Resolution des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV) überschrieben. „Die Landwirte in Baden-Württemberg, in Deutschland und Europa wollen ihren Teil zur Welternährung beitragen und nicht zwangsweise stilllegen“, erklärt Mugele. „Die Welternährung sichern, statt Flächen stilllegen“, müsse die Devise lauten, betont der LBV-Vizepräsident gegenüber Bundesministerin Aigner und Minister Bonde.
Modernes und intelligentes Greening ja! – Flächenstilllegung nein!
Der Bauernverband spricht sich für ein „intelligentes Greening“ aus. Das „Begrünen“ der Ersten Säule der zukünftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU müsse nicht nur den Anforderungen an Natur- und Umweltschutz, sondern auch der Konkurrenzfähigkeit der landwirtschaftlichen Unternehmen gerecht werden. Nur wettbewerbsfähige Betriebe könnten die Ansprüche der Gesellschaft erfüllen.
Zu „intelligentem Greening“ gehören für den Bauernverband auch moderne technische Verfahren wie der Einsatz von Global Positioning System (GPS) zur Dünge- und Pflanzenschutzoptimierung im Ackerbau.
Bauernverband: Greening-Vorschläge nochmals grundlegend überarbeiten
Die deutschen Landwirte fordern EU-Parlament, Agrarministerrat und EU-Kommission auf, die Greening-Vorschläge nochmals grundlegend zu überarbeiten. Zusätzliche Verbote und Reglementierungen lehnen sie. Stattdessen brauchen die Betriebe Unterstützung, damit unsere Land- und Forstwirtschaft im Wettbewerb gestärkt wird, betont der Landesbauernverband. Dazu müssten die Leistungen der Landwirte belohnt und Innovationen gefördert werden, erklärt Mugele.
Banner signalisiert über dem Tagungsort: Bauern gegen Flächenstilllegung
Während der Übergabe der Resolution signalisierte ein mehrere Meter langer, von einem Flugzeug gezogener Werbebanner mit der Aufschrift „Bauern gegen Flächenstilllegung“ hoch über dem Tagungsort der Agrarminister des Bundes und der Länder die eindeutige Forderung der deutschen Landwirtschaft.
Hintergrundinformationen
Hinweis: Den vollständigen Text der Resolution finden im Anhang.
Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. (LBV) vertritt über 40.000 Landwirte aus Baden-Württemberg. 24 selbstständige Kreisbauernverbände nehmen auf regionaler Ebene die Interessen des bäuerlichen Berufsstandes wahr. Insgesamt ist jeder zehnte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig.
Aktuelle Fotos finden Sie im Internet unter dem Menüpunkt „Presse“ auf www.lbv-bw.de.