Hauptfest auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart eröffnet


OB Schuster, Präsident Rukwied und Minister Köberle eröffneten am 25. September das Hauptfest. Diese Leistungsschau sei "freiwillige Pflicht“ für Bauern, so Rukwied.

LBV-Sozialrechtsreferentin Nicole Spieß berät einen Besucher am LBV-Stand in Halle 1


© Krehl

Beim Traditionsmorgen, der großen Eröffnungsparade auf dem Forum in Halle 1


Stuttgarts Oberbürgermeister (OB) Wolfgang Schuster, Landesbauernpräsident Joachim Rukwied und Minister Rudolf Köberle haben am 25. September 2010 auf dem Cannstatter Wasen das 98. Landwirtschaftliche Hauptfest eröffnet. Diese Leistungsschau der Landwirtschaft sei eine „freiwillige Pflichtveranstaltung“ für Bauern und Erlebnis für die Städter, lädt der Präsident des veranstaltenden Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV) zum Besuch ein.

„Die Landwirtschaft versorgt uns hier in der Großstadt und auf dem Land ganz wesentlich mit Lebensmitteln von großer Vielfalt, von denen wir leben“, freut sich Stuttgarts Oberbürgermeister (OB) Schuster, „dieses große und wichtige Fest“ zusammen mit dem Landesbauernpräsidenten und dem Minister eröffnen zu können.


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OB Wolfgang Schuster eröffnet das 98. Landwirtschaftliche Hauptfest




Dank vom Bauernschultes für „ein Stück Lebensqualität“

„Wir sind es gewohnt, täglich Frisches und Gesundes zu essen zu haben“, erklärt Schuster, „ich bedanke mich ganz herzlich dafür bei den Bauern, Weingärtnern und allen, welche diese Vielfalt an Lebensmitteln herstellen“. So fühle er sich „nach wie vor als einer der größten Bauernschultes im Ländle“. Für diese Vielfalt und Frische bei den Agrarprodukten müssten die Landwirte und Gärtner aber täglich etwas tun und leisten, sagt er.

Für die noch gut 200 Landwirte, Weinbauern und Gärtner in der Landeshauptstadt sei es wichtig, direkt zu vermarkten, am Hof, im ‚Besen’ und auf den Wochenmärkten. „Das ist für die Bürger ein Stück Lebensqualität“, unterstreicht der OB.

Wissen, wo die Köstlichkeiten herkommen


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Vollesw Forum in Halle 1 bei der Eröffnung; hier eine Tanzformation der Landjugend


Als besonders wichtig bezeichnet es Schuster, dass Kinder wissen, wo Äpfel, Milch und alle die köstlichen Lebensmittel herkommen. Milch beispielsweise nicht von der „lila Kuh“. Der OB bedankt sich herzlich bei allen Verbänden, Unternehmen und Organisationen für ihr großes Engagement in dieser Sache.


OB Schuster: Stuttgart 21 ist grünes Projekt

Zur Sicherung ihrer Existenz brauche die Landwirtschaft auch Flächen. Deshalb sage die Stadt „faktisch nein“ zur Ausweisung neuer Flächen für Siedlungszwecke. Es gelte vielmehr, vorhandene Flächen zu recyceln. Als Beispiele nennt Schuster den Güterbahnhof, wo die Stadt Flächen aufkaufte, und auch das Infrastrukturprojekt ‚Stuttgart 21’.

Stuttgart habe rund 60 Hektar aus dem Flächennutzungsplan wieder herausnehmen können. Den früheren Slogan „Großstadt zwischen Wald und Reben“ wolle man beibehalten, betont Schuster. Mittlerweile wäre „Großstadt zwischen Hängen und Würgen“ vielleicht angebrachter. Deshalb würden Tunnels gebaut, schon seit über 100 Jahren. „Stuttgart 21 ist ein grünes Projekt, auch wenn es die ‚Grünen’ nicht so sehen“, meint der Oberbürgermeister.

„Entdecken Sie den Bauern in sich!“

„Entdecken Sie den Bauern in sich“, ruft er den Bürgern im Land zu, „ich habe ihn schon entdeckt!“

Schusters Freude ist groß, als ihm vom Moderator Wulf Wager „eine echte schwäbische Sau“, ein quietschmunteres Hybridferkel aus dem Land überreicht wurde. „Wie Sie’s heimbringen, ist Ihre Sache“, meint Wager unter dem Gelächter des Publikums verschmitzt.


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LBV-Präsident Joachim Rukwied eröffnet das 98. Landwirtschaftliche Hauptfest am 25. September 2010 auf derm Cannstatter Wasen in Stuttgart.




Freiwillige Pflichtveranstaltung für das Fachpublikum

Als „freiwillige Pflichtveranstaltung“ bezeichnet Joachim Rukwied, Präsident des veranstaltenden Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV), das Landwirtschaftliche Hauptfest (LWH). „Für uns Bauern als landwirtschaftliche Unternehmer geht es dabei auch um die Zukunft“, betont er. Das Hauptfest biete die Gelegenheit, sich über das Neueste aus der Technik für Feld, Stall und Wald aktuell zu informieren und sich bei den Tierschauen und -vorführungen selbst ein Bild vom Leistungsstand in der Tierzucht zu machen.

Treffpunkt für Bäuerinnen und Bauern

Das Hauptfest sei nicht nur „Informationsplattform“ für Landwirte und Verbraucher, sondern auch „Treffpunkt für Bäuerinnen und Bauern“ für persönliche und fachliche Gespräche. Wer wolle, könne den Tag nach dem Hauptfest-Besuch beim Volksfest ausklingen lassen.

Große Leistungsschau der Landwirtschaft

Eine „große Leistungsschau der Landwirtschaft“ sei das Landwirtschaftliche Hauptfest aus Branchensicht, erklärt Rukwied. „Es hat für die Landwirtschaft und die gesamte Agrarbranche nach wie vor eine große Bedeutung. Das war in der Vergangenheit so und wird auch so bleiben“, betont der LBV-Präsident.

„Die Landwirtschaft hat nach wie vor große Bedeutung. Sie ist eine Zukunftsbranche, eine der Schlüsselbranchen des 21. Jahrhunderts“, erklärt Rukwied. „Sie sorgt für die Ernährung, die Erhaltung der ländlichen Räume und unsere Kulturlandschaft“.

Das Interesse der Mitbürger wecken

Am Motto ‚Entdeck’ den Bauern in dir!’ habe man bewusst festgehalten. Mit diesem Motto wollten der Landesbauernverband als Veranstalter und alle Beteiligten das Interesse der Mitbürger an der Landwirtschaft und ihren Leistungen wecken. Als Neuheit trage dazu beim Hauptfest erstmals auch das „Grüne Klassenzimmer“ bei.

Für Rukwied persönlich stellt das Hauptfest einen „Treffpunkt von Stadt und Land“ dar. Der Landesbauernpräsident wünscht allen Besuchern auf der größten Agrarfachmesse Süddeutschlands in diesem Jahr „informative Tage, gute Gespräche interessante Begegnungen und den Ausstellern gute Geschäfte“. Natürliche hoffe er, dass „das Wetter mitspielt“.


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Publikum bei der Eröffnung; links die LBV-Vizepräsidenten und der stellvertretende DBV-Generalsekretär Adalbert Kienle


Minister Köberle: Schaufenster für Vielfalt und Leistung in der Agrarwirtschaft

„Wer auf das Landwirtschaftliche Hauptfest kommt, erlebt eine vielfältige, leistungsfä-hige und innovative Landwirtschaft zum Anfassen. Baden-Württembergs Landwirt-schaft ist eine starke Branche mit guten Zukunftsaussichten. Dafür arbeiten wir ge-meinsam“, sagte Minister Rudolf Köberle, anlässlich der Eröffnung des 98. Landwirtschaftlichen Hauptfestes am 25. September 2010 auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart.

Forum "Mit Bürgern im Gespräch"

Verbraucher sind mehr als nur die Kunden der Landwirte, sie sollen Partner sein. So profitieren beide Seiten voneinander. Das Landwirtschaftliche Hauptfest ist wie eine Brücke zwischen Verbrauchern und Erzeugern“, betonte Köberle. Das attraktive Ausstellungsangebot mit zahlreichen Vorführungen und Fachveranstaltungen lade ein, sich auf das Erlebnis Landwirtschaft einzulassen. „Landwirtschaft und die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern sollen wieder stärker im öffentlichen Bewusstsein verankert werden. Mir ist es ein besonderes Anliegen, mit den Menschen darüber ins Gespräch zu kommen“, so Köberle. Das Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz biete daher an vielen Tagen unter dem Motto „Mit Bürgern im Gespräch“ ein Forum der Begegnung.

Große Themenbreite zeigt Vielfalt der Landwirtschaft


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Kuh Karlotta wirbt für Milch und Milcherzeugnisse


Auch dem landwirtschaftlichen Fachpublikum präsentiere sich eine große Bandbreite an Informationen rund um aktuelle Entwicklungen in der Landwirtschaft. Moderne Maschinen sowie Zuchterfolge bei Tieren und Pflanzen gehörten ebenso dazu wie die fachliche Beratung durch die Fachbehörden vor Ort. „Unsere heimische Landwirtschaft lebt von den Bäuerinnen und Bauern, die mit Mut und Engagement ihre Zukunft in die Hand nehmen. Innovationen, die Sie heute auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest kennenlernen, sind schon bald auf den Höfen im ganzen Land zu finden“, unterstrich Köberle. Das Ministerium selbst beteilige sich an einer Vielzahl von Ausstellungen und Aktionen auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest. Von der Biologischen Vielfalt über Ernährungsbildung, Klimawandel bis hin zur Sonderschau zu Nachwachsenden Roh-stoffen, Naturschutz und Wald sei Vieles geboten.

Landwirtschaftliches Hauptfest statt Schule heiße es für viele Schülerinnen und Schüler, die für einen Tag die Schul-bank gegen das „Grüne Klassenzimmer“ tauschen.


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Werben für frisches, vitaminreiches Obst: Die Apfelprinzessin vom Bodensee, Europaabgeordnete Elisabeth Jeggle und Geschäftsführer Eugen Setz (rechts daneben); ganz rechts Schwäbischer Bauer-Chefredakteur Eberhard Stümpfle


Hintergrundinformationen

Der König von Württemberg, Wilhelm I., und seine Frau Katharina stifteten 1818 zum ersten Mal ein landwirtschaftliches Fest in Stuttgart. Dies geschah zum einen aus Dank für eine gute Ernte nach Hungerjahren und als Zeichen für die Landwirtschaft auf dem Weg in die Moderne. Denn der König hatte zuvor die landwirtschaftliche Un-terrichtsanstalt Hohenheim gegründet.

Das Landwirtschaftliche Hauptfest (LWH) findet vom 25. September bis 3. Oktober 2010 zum 98. Mal auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart statt. Das LWH zieht als größte süddeutsche Fachausstellung für Land- und Forstwirtschaft bis zu 200.000 Fach- und Privatbesucher während der neun Messetage an. Es ist eine erlebnisreiche Plattform direkt neben dem Cannstatter Volksfest. Seit über 200 Jahren sind LWH und Cannstatter Volksfest miteinander verbunden. Veranstalter ist der Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV). Die in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft mbH ist für die Durchführung und Organisation zuständig. Das Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg unterstützt die Landwirtschaftsmesse. Weitere Informationen zur Messe auf www.lbv-bw.de, www.lwh-stuttgart.de und www.bwagrar.de.



Autor: hk



 

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