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Bauerntag Stuttgart

Glyphosat-Verbot ohne Not?


Die Landwirtschaft im Umfeld der Großstadt Stuttgart hat einen schweren Stand. Die städtische Entwicklung frisst Flächen, es gibt Reibungspunkte mit der Bevölkerung, noch dazu wird ein Glyphosat-Verbot für landwirtschaftliche Flächen in städtischem Besitz im Gemeinderat diskutiert. Dass dieses Verbot keine wissenschaftliche Grundlage hätte, erklärte Dr. Gaby-Fleur Böl vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf dem Bauerntag des Bauernverbandes Stuttgart in Plieningen.


Die Abteilungsleiterin Risikokommunikation Dr. Gaby-Fleur Böl vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin und der Vorsitzende des Bauernverbandes Stuttgart Klaus Brodbeck.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) war bei der Neubewertung von Glyphosat beauftragt, das gesundheitsschädliche Risiko zu beurteilen. "Bei sachgerechter Anwendung gibt es keine Anhaltspunkte für erbgutverändernde Eigenschaften oder eine krebserzeugende Wirkung", betonte Dr. Gaby-Fleur Böl vom BfR. Das Bundesinstitut empfahl der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sogar, den Grenzwert für Glyphosatrückstände in Lebensmitteln zu lockern.

"Wir sind stark verwundert über das Medienecho, weil es für uns ein Stoff ist wie jeder andere auch." Das BfR bewertet das gesundheitsschädliche Risiko eines Stoffes mittels zweier Faktoren. Anhand des Gefährdungspotentials wird eine Kategorisierung vorgenommen. Glyphosat befindet sich nach Böl in einer Kategorie mit UV-Strahlung, einem Friseurbesuch, Mate-Tee und geräucherten Wurstwaren. Entscheidend ist letztlich die Dosis, also wie viel man von einem Stoff aufnimmt. Jeder Stoff kann gefährlich sein, auf die Konzentration kommt es an.

Missverständlich in diesem Zusammenhang ist die Bewertung der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), die Glyphosat als "möglicherweise krebserregend" eingestuft hat. Böl wies darauf hin, dass die Aufgabe dieser Einrichtung nur in der Bewertung des Gefährdungspotentials liegt und die Dosis nicht berücksichtigt. Von rund 900 untersuchten Stoffen wurden so 98 % als potentiell gefährlich eingestuft.

So kann ein falscher Eindruck beim Verbraucher entstehen, obwohl die heutigen Lebensmittel hochwertiger und sicherer sind denn je. Die Kluft zwischen wissenschaftlichen Fakten und der Wahrnehmung des Verbrauchers wächst. Seitens der Landwirte gilt es, Sachverstand in die öffentliche Diskussion einzubringen. In der heutigen Landwirtschaft ist Glyphosat ein wichtiges Produktionsmittel für eine umweltschonende und wirtschaftliche Arbeitsweise. Unter dem Titel "Populäre Missverständnisse, Meinungen und Fragen im Zusammenhang mit der Risikobewertung des BfR zu Glyphosat" ist auf der Internetseite des Bundesinstituts für Risikobewertung www.bfr.bund.de eine Mitteilung zu finden, die falsche Aussagen zum Thema Glyphosat beleuchtet.

Fällt der Stoff weg, muss entweder häufiger mechanisch bearbeitet werden, wodurch die Gefahr von Bodenverdichtungen und Bodenerosion zunimmt. Oder es müssen andere Pflanzenschutzmittel häufiger verwendet werden, wodurch die Gefahr von Resistenzbildungen steigt. In derselben Wirkstoffgruppe wie Glyphosat steht nur Glufosinat zur Verfügung und "wir wären sehr unglücklich, wenn durch ein Verbot ohne Not, Ersatzstoffe eingesetzt werden, die bereits bewertet und deutlich toxischer sind", sagte die Abteilungsleiterin Risikokommunikation vom BfR.

In der Diskussion mit dem Verbraucher rät Böl den Landwirten, selbstbewusst aufzutreten und mit Transparenz Akzeptanz zu schaffen. Das romantische Bild der Landwirtschaft, welches durch die Werbung geschaffen wird, sei der Sache nicht zuträglich. Die Realität muss dargestellt werden. So kann man beispielsweise den Besuch von Schüler- oder Kitagruppen ermöglichen. 

Diesbezüglich wies Luise Pachaly, Fachbereichsleiterin Landwirtschaft im Landratsamt Ludwigsburg auf die Aktion "Gläserne Produktion" hin. In der Initiative können Schulklassen bei teilnehmenden Betrieben reinschnuppern und so die Landwirtschaft vor Ort erleben.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung ist eine unabhängige Einrichtung, die aus öffentlichen Geldern finanziert wird. Im Bereich Lebensmittelsicherheit untersucht das Institut das gesundheitsschädliche Risiko von Lebens- und Futtermitteln für den Menschen.

 






 





 

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