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Grüne Woche - Junglandwirtekongress

Die Gesellschaft mitnehmen


Ist Landwirtschaft in Deutschland noch zeitgemäß? Oder sollen wir unsere Nahrungsmittel in Zukunft lieber aus dem Ausland beziehen und die Landschaft vor Ort nur noch als Naherholungsgebiet nutzen? Diese und ähnliche Fragen beschäftigten am Montag rund 250 Junglandwirte, die der Einladung des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) und des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zum traditionellen Junglandwirtekongress auf der Grünen Woche gefolgt sind.


„Die Landwirtschaft steht vor der großen Herausforderung, so zu wirtschaften, dass die Betriebe einerseits genug abwerfen, um die auf und von ihnen lebenden Familien zu ernähren. Andererseits werden die gesellschaftlichen Ansprüche immer höher“, stellt Matthias Daun fest. „Darum bedeutet zeitgemäß zu wirtschaften, dass wir beides unter einen Hut bringen müssen“ so der BDL-Bundesvorsitzende weiter.

Dem stehe die Art und Weise gegenüber, in der in der Öffentlichkeit über Landwirtschaft und insbesondere Tierhaltung diskutiert werde. Und die sei alles andere als zeitgemäß, betonte DBV-Präsident Joachim Rukwied auf dem Junglandwirtekongress. „Wir sind gut beraten, wenn wir im Dialog bleiben. Dann darf aber auch eine sachliche Diskussion erwartet werden“, sagt er: „Eine unberechtigte Stigmatisierung von Bauernfamilien müssen wir uns nicht gefallen lassen“.

Die beiden Verbände hatten kontroverse Diskutanten wie Professor Wolfgang Bokelmann von der Humboldt Universität zu Berlin, Eckehard Niemann von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Timm Fuchs vom Deutschen Städte- und Gemeindebund sowie den Junglandwirt und Hähnchenmäster Markus Santelmann eingeladen. In der von Detlef Steinert moderierten Podiumsdiskussion stießen sehr unterschiedliche Ansichten, wie es mit der Landwirtschaft in Zukunft weiter gehen kann, aufeinander. So vertrat Eckhard Niemann den Standpunkt, dass das Größenwachstum der Betriebe ein Ende haben müsse. „Es muss Schluss sein mit der «Wachsen oder Weichen»-Mentalität. Wir müssen Klasse statt Masse produzieren“, so der AbL-Mitbegründer. Durch den so entstehenden Rückgang der Menge verspricht er sich eine Erhöhung des Preisniveaus, so dass trotzdem noch Ertrag erwirtschaftet werden könne.

Ganz anders sieht das Markus Santelmann, der nach seiner Ausbildung den Betrieb neu strukturiert und erweitert hat. „Wir müssen in bestimmten Mindestgrößen arbeiten, sonst rentiert sich die eingesetzte Arbeitszeit nicht“, betont der Junglandwirt. Den Vorteil einer Mengenreduzierung sieht er nicht, sondern mahnt vielmehr an: „Das Ausland schläft doch nicht! Wenn wir anfangen, wenig und teurer zu produzieren, springen die doch sofort in die entstehende Lücke“.

Auch Wolfgang Bokelmann sieht darin keine Lösung des Problems. Für ihn ist wichtig, dass die Verantwortung nicht nur bei der Landwirtschaft gesucht wird, sondern auch weiterverarbeitende Industrie und Handel sich umstellen müssen. Der Professor sieht die Zukunftsperspektiven der Landwirtschaft in Deutschland dennoch optimistisch und betont, dass der Beruf des Landwirts in der Öffentlichkeit weiterhin positiv belegt sei.

Der Vertreter des Deutschen Städte- und Gemeindebunds teilt diese Ansicht. Für Timm Fuchs sind die Landwirte von essentieller Bedeutung für den Fortbestand der Dörfer in Deutschland. Er weist daraufhin, dass Landwirte ein wichtiger unmittelbarer und mittelbarer Arbeitgeber für die ländlichen Räume sind. Die Diskussion um die Größe von landwirtschaftlichen Betrieben erinnere ihn an den Streit um die Stromerzeugung. Dieser müsse - ähnlich wie Nahrungsmittel - günstig zu bekommen und jederzeit verfügbar sein, dürfe aber keinesfalls vor der eigenen Haustür produziert werden.

Einigkeit herrschte in der Diskussion darüber, dass die Wünsche und Forderungen der Gesellschaft nicht einfach ignoriert werden dürfen. „Wir müssen die Leute mitnehmen“, hob unter anderem Markus Santelmann hervor und forderte die Junglandwirte dazu auf, auch selbst aktiv in die Öffentlichkeit zu gehen und interessierte Verbraucher auf ihre Betriebe einzuladen.

Die stellvertretende BDL-Vorsitzende Katrin Fischer sieht in ihrem Schlusswort sehr wohl die Verantwortung der Junglandwirte als Nahrungsmittelproduzenten. „Dabei muss unser Blick auch über nationale Grenzen hinweg gehen. Dennoch darf von Politik und Gesellschaft nicht vergessen werden: In dem Wort Landwirtschaft steckt das Wort Wirtschaft. Wenn wir weiterhin regional in Deutschland hergestellte Produkte haben wollen, muss gewährleistet sein, dass wir von unseren Betrieben auch leben können“, fasst sie zusammen.





 

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