Weltmeisterschaft
Fußball-Rasen vom Bundessortenamt
Gemeinsam mit dem Präsidenten des Bundessortenamtes, Udo von Kröcher und dem Europameister von 1996, Thomas Helmer, betrat Schmidt in Hannover-Scharnhorst einen Fußball-Rasen der besonderen Art. Fast 1400 kleine Rasen-Quadrate bilden dort ein riesiges Fußball-Testfeld. Zusammen mit fußballbegeisterten Schülerinnen und Schülern der Grundschule Otternhagen nahmen die drei Rasen-Experten das Grün wissenschaftlich und spielerisch unter die Lupe. Unter anderem wurden die "Scher-, Schlupf- und Reißeffekte" von Fußballschuhen mit Hilfe einer sogenannten Stollenwalze simuliert.
Für Bundesminister Christian Schmidt, Fußballfan und Anhänger der SpVgg Greuther Fürth, ist klar: "Nicht nur die Form der Spieler entscheidet über den Erfolg eines Turniers, sondern auch der Rasen muss top in Schuss sein, damit der Schuss nicht daneben geht. Das Bundessortenamt leistet hier als Rasen-Tester der Nation wichtige Grundlagenarbeit."
Was haben Christian Schmidt, der WM-Rasen des Sommermärchens 2006 und auch der aktuellen WM in Brasilien gemeinsam? Mehr als man denkt. Denn die Expertise für die Qualität und die Beschaffenheit von Fußball-Rasen sitzt im Bundessortenamt (BSA), einer Behörde im Geschäftsbereich des BMEL mit Hauptsitz in Hannover. So war das Bundessortenamt etwa bei der Heim-WM im Jahr 2006 maßgeblich an der Auswahl der Rasenmischung in den WM-Stadien beteiligt. Udo von Kröcher, Präsident des Bundessortenamtes: "Für ein gutes Fußballspiel ist ein geeignetes "Grün" natürlich unerlässlich. Bei unserer Prüfung muss der Rasen zeigen, ob er der Belastung Stand halten kann. Denn nur die Besten kommen auf den Platz."
Was macht einen guten Fußball-Rasen aus?
Rasengräser bzw. ihre Mischungen, die als Fußballrasen genutzt werden, müssen ganz besondere Eigenschaften haben. In Deutschland sind aktuell rund 350 Rasengräsersorten zugelassen, ungefähr die Hälfte davon eignet sich für Sportrasen-Mischungen. In deutschen Stadien bestehen die Fußballfelder meist aus Rasenmischungen aus Deutschem Weidelgras (Lolium perenne) und Wiesenrispe (Poa pratensis), die jeweils mehrere Sorten dieser Arten enthalten – so etwa auch bei der Fußball-WM 2006. Aber auch in den Stadien der Fußball-WM in Brasilien wurden Sortenmischungen eingesät, die deutsches Weidelgras enthalten.
So besteht ein Großteil des WM-Rasens aus dem besonders dunkelgrünen tetraploiden Weidelgras (mit vier Chromosomensätzen). Es verträgt Trockenheit sehr gut und sorgt für eine dicht geschlossene und belastbare Rasenfläche. In einigen WM-Stadien wurden zudem Mischungen mit Bermudagras (auch Hundszahngras; Cynodon dactylon) ausgebracht. Für ein optimales Wachstum benötigt es allerdings tropische Temperaturen und ist demnach für unsere Breitengrade nicht geeignet.
Autor: BMEL