Zukunftsstrategie Ökolandbau

Bauernverband: Erhöhung des Budgets wichtiger erster Schritt


Der Öko-Beauftragte des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Heinrich Graf von Bassewitz, begrüßt die Zukunftsstrategie Ökolandbau, die Bundesminister Christian Schmidt am 15. Februar 2016 auf der 'Biofach' in Nürnberg vorstellte. Die Erhöhung des Budgets sei ein wichtiger erster Schritt, erklärt er.


Berlin, 15.02.2017

Zur Eröffnung der Biofach 2017 in Nürnberg begrüßte der Öko-Beauftragte des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Heinrich Graf von Bassewitz, die heute veröffentlichte Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau des Bundeslandwirtschaftsministeriums.

Bassewitz äußerte seine Anerkennung für das Gesamtkonzept auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Vorstandsvorsitzenden des Bundes Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Prinz zu Löwenstein, in Gegenwart von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt.

Die "Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau" ist auf fünf Handlungsfelder fokussiert, an deren Erarbeitung sich Vertreter aus der gesamten Bio-Branche in einem Arbeitsprozess von anderthalb Jahren beteiligt haben.

Vordringliche Handlungsfelder
Bassewitz hob als besonders vordringlich die Handlungsfelder „Zukunftsfähiger Rechtsrahmen“ und „Leistungsfähigkeit ökologischer Agrarsysteme verbessern“ hervor. Ein vernünftiger Rechtsrahmen für den Ökolandbau sei angesichts des sturen Beharrens der EU-Kommission auf ihren Vorschlägen zur Revision der Öko-Verordnung nach wie vor äußerst ungewiss. Die Kommission beharrt auf ihrem Ansatz der Rückstandskontrolle und automatischen Sperrung bei Rückstandsfunden.

Nische oder 20 Prozent Flächenanteil
„Mit der Öko-Verordnung wird darüber entschieden, ob der Ökolandbau in Zukunft in die Nische zurückgeht oder ob er sich auch mithilfe der Zukunftsstrategie weiter zu einem prosperierenden Wirtschaftszweig mit zukünftig 20 Prozent Flächenanteil in Deutschland entwickeln kann“, betonte Bassewitz. Er forderte Bundesminister Schmidt auf, in Brüssel „klare Kante“ zu zeigen, wenn die EU-Kommission nicht von ihren Vorstellungen einer Revision der Öko-Verordnung endgültig ablasse. Für diesen Fall gelte es jetzt Allianzen für den Agrarrat im Juni zu schmieden, um die Revision zu stoppen.

Für die Perspektiven des Ökolandbaus entscheidend sei die Intensivierung von Forschung und Entwicklung für eine nachhaltige Ertragssteigerung des komplexen Systems Ökolandbau, erklärte Bassewitz. Der ökologische Landbau sei heute schon sehr weit im Hinblick auf eine nachhaltige Landwirtschaft entwickelt, müsse und könne aber auch noch nachhaltiger und produktiver werden.

Potenziale über mehr Forschung realisierbar
„Die Potenziale hierfür sind groß, können aber nur über deutlich ausgeweiteter Forschung mobilisiert werden“, so Bassewitz. Der DBV hatte in seinen Grundsatzpositionen zur ökologischen Landwirtschaft im Jahr 2015 einen Finanzrahmen von 60 Millionen Euro gefordert. Bassewitz forderte deshalb auf der Biofach, die vom Minister in der Zukunftsstrategie veranschlagten 30 Mio. Euro im nächsten Haushalt zu realisieren. Damit könne eine Reihe der vom DBV als notwendig erachteten Forschungsarbeiten geleistet werden. Mit einem „Big Bang“ der ökobezogenen Agrarforschung könnte der Ökolandbau als großes Versuchsfeld für nachhaltige Produktionsverfahren auch für die Technologien in der konventionellen Landwirtschaft von zunehmender Bedeutung werden, betonte Bassewitz.



Autor: DBV



 

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