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4. Anwendungsbericht des MLR

Baden-Württembergs Landwirte reduzieren ihren Pflanzenschutzmitteleinsatz um 13 %


Vierter Bericht zur Anwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel in Baden-Württemberg vorgestellt



Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) stellte am Montag, den 25. November 2024, den vierten Bericht zur Anwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel in Baden-Württemberg vor. Die Ergebnisse zeigen eine Reduktion der ausgebrachten Menge an chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln um 13 Prozent verglichen zu den Referenzjahren 2016 bis 2019. Dies stellt die größte Reduktion seit Etablierung des Messnetzes dar.

Stefan Kerner, Vorsitzender des LBV-Fachausschusses Pflanzenbau und Nachwachsende Rohstoffe, zeigt sich mit den jüngsten Ergebnissen äußerst zufrieden: „Die Ergebnisse zeigen, dass unsere Landwirtinnen und Landwirte in Baden-Württemberg auf dem richtigen Weg sind. Mit dem Biodiversitätsstärkungsgesetz setzen wir in Baden-Württemberg auf Kooperationen und Anreize, statt auf pauschale Verbote. Die Ergebnisse des Berichts geben uns Recht und zeigen, dass man auf diese Weise praxisnah und mit Hilfe innovativer Technik Pflanzenschutzmittel reduzieren kann.“ Die jüngste Erhebung unterstreiche den verantwortungsvollen Umgang der Bäuerinnen und Bauern, beschreibt Kerner weiter. „Der Grundsatz lautet: So viel wie nötig und so wenig wie möglich,“ so der Vorsitzende des LBV-Fachausschusses.

Sicherung von Erträgen und Qualitäten

Die Ergebnisse des Betriebsmessnetzes zeigen, dass die Einsatzmengen - bei klar erkennbarem Trend nach unten - witterungsbedingt von Jahr zu Jahr schwanken.  Das bestätige, dass Landwirtinnen und Landwirte die jeweils gegebene Situation im Feld berücksichtigen, um zu entscheiden, wie viel Pflanzenschutzmittel einzusetzen sind. „Das Auftreten von Schädlingen und Krankheiten korreliert mit der Witterung,“ stellt Kerner klar.

In diesem Jahr standen die landwirtschaftlichen Betriebe vor großen Herausforderungen. Aufgrund der Witterung war der Krankheitsdruck in den Kulturen extrem hoch. Stefan Kerner erklärt: „In feuchten Jahren müssen Kulturpflanzen vor dem Befall mit Pilzen wie Schorf, Mehltau oder Rost geschützt werden. Dies führt dazu, dass mehr Pflanzenschutzmittel gegen Pilzkrankheiten zum Einsatz kommen als in trockenen Jahren.“ Hinzu kämen neu auftretende Schaderreger wie die Schilf-Glasflügelzikade, die den Anbau von Kartoffeln, Zuckerrüben und zahlreichen Gemüsearten wie Karotte oder Rote Beete existenziell in Deutschland gefährde. Nach Angaben des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg nimmt die befallene Fläche kontinuierlich zu, da sich die Insekten aufgrund des Klimawandels immer weiter ausbreiten und etablieren. „Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen und im Sinne der Versorgungssicherheit und der Qualität der Ernte, greift eine reine Mengenreduktion von Pflanzenschutzmitteln zu kurz. Der integrierte Pflanzenschutz mit vorbeugenden Maßnahmen wie Fruchtfolgegestaltung, Sortenwahl und Bodenbearbeitung ist das Leitbild unserer Betriebe,“ macht Kerner klar. Auf Pflanzenschutzmittel könne jedoch aufgrund des Krankheits- oder Schädlingsdrucks meist nicht vollständig verzichtet werden. Vor allem die voranschreitende Ausbreitung invasiver Arten wie der Schilf-Glasflügelzikade gefährdeten den Anbau wichtiger Kulturen im Land. "Wir brauchen aktuell dringend den chemischen Pflanzenschutz, um solch invasiven Arten Herr zu werden. Am Zuckerrüben- oder dem Gemüseanbau hängen viele Betriebsexistenzen,“ betont der Fachausschussvorsitzende, der selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb in Erlenbach bei Heilbronn bewirtschaftet.

 

Hintergrund:

Seit Juli 2020 ist das Biodiversitätsstärkungsgesetz (BiodivG) in Kraft. Eines der Ziele ist die schrittweise Reduktion von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln um 40 bis 50 Prozent bis 2030. Die Reduktion umfasst gleichermaßen Maßnahmen in der Landwirtschaft, im Forst, im Haus- und Kleingarten, bei öffentlichen Grünflächen sowie im Verkehrsbereich. Um die Reduktion in der Landwirtschaft messen und bewerten zu können, wurde ein Betriebsmessnetz aufgebaut. Über 150 landwirtschaftliche Ackerbau- und Sonderkulturbetriebe stellen ihre Pflanzenschutzmittelaufwendung zur Verfügung. Die Ergebnisse werden jährlich in einem Bericht zur Anwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel in Baden-Württemberg veröffentlicht.

Den ausführlichen Bericht zur Anwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel in Baden-Württemberg 2024 des MLR finden Sie hier ».

Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. (LBV) vertritt rund 30.000 Landwirte aus Baden-Württemberg. 20 selbstständige Kreisbauernverbände nehmen auf regionaler Ebene die Interessen des bäuerlichen Berufsstandes wahr. Insgesamt ist jeder zehnte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig.



Autor: akb



 

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