Milchaktion in Ulm
Milcherzeuger aus dem Landesbauernverband und den Kreisbauernverbänden suchten zum Tag der Milch in sieben Städten meist auf dem Wochenmarkt den direkten Kontakt zum Verbraucher. So auch in Ulm.
„Vielleicht sollten wir den heutigen Tag der Milch besser als den ersten Ulmer Milchgipfel bezeichnen“, machte Ernst Buck, der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Ulm-Ehingen, auf dem Ulmer Wochenmarkt am Mittwoch dieser Woche deutlich und verwies auf den Milchgipfel des Bundeslandwirtschaftsministeriums, der Anfang der Woche die Krise bei den Erzeugerpreisen zum Thema hatte.
Die 8500 Milchviehhalter im Land wollten ihre Erzeugnisse wieder zu auskömmlichen Preisen verkaufen, erläuterte Buck und beklagte vor den zahlreichen Besuchern des Aktionsstandes auf dem Münsterplatz den massiven Einkommensrückgang für die Betriebe. Um 30 Prozent sind die Erzeugererlöse für Milch im Schnitt in den vergangenen Wochen gesunken. Gab es im vergangenen Jahr, so Buck, zwischen 35 und 40 Cent pro Kilogramm verkaufter Rohmilch, sind es inzwischen noch 25 Cent. „Und“, das verhehlte der Kreisvorsitzende nicht, „die Preise könnten noch weiter fallen“. Dass es für die heimischen Milchviehhalter auch in den vergangenen Jahren immer wieder schwierig gewesen sei, dokumentierten darüber hinaus die zurück gehenden Betriebszahlen. Seit 2010 haben 3000 Milchviehhalter im Land ihre Produktion eingestellt.
Ziel des Aktionstages im Rahmen des Ulmer Wochenmarktes sei es deshalb, so Buck, mit den Verbrauchern ins Gespräch zu kommen und sie auf die Misere der heimischen Erzeuger angesichts der existenzgefährdenden Niedrigpreise für Milchprodukte aufmerksam zu machen. Unterstützt wurde die Aktion durch die Milchwerke Schwaben. Für die Besucher des Standes gab es neben den Informationen über die heimische Milcherzeugung kostenlos frische Milch und Joghurt. Ein Angebot, von dem an diesem windig-kühlen Vormittag reichlich Gebrauch gemacht wurde.
Autor: Petra Ast