Landestierschutzpreis

Nach Herzenslust herumtollen und spielen


Die Iglus sind dick mit Stroh eingestreut, Milch und TMR gibt es satt und ab der vierten Lebenswoche geht es täglich auf die Weide: Für ihre Kälber legen sich Albert und Peter Werner in Römerstein-Strohweiler mächtig ins Zeug. Für die vorbildliche Haltung des Kuhnachwuchses sind die Milchviehhalter jetzt mit dem Landestierschutzpreis ausgezeichnet worden.


Herumtollen und spielen: Auf der 0,25 Hektar großen Weide können sich die weiblichen Aufzuchtkälber von Albert und Peter Werner auf dem ausgesiedelten Betrieb in Römerstein-Strohweiler austoben.

„Das ist der Vorführeffekt“, sagt und lacht Peter Werner, als er die 13 Kälber an diesem sonnig-kalten Oktobervormittag aus ihrem Gruppeniglu herauslässt, und die jungen Rinder, nicht, wie eigentlich fürs Foto geplant, fröhlich bockend über ihre Weide galoppieren. Der Grund für das gemächliche Herumtrotten ist freilich schnell ausgemacht. Der Kuhnachwuchs von Werners war heute schon einmal, gleich früh morgens,draußen. „Die haben sich schon ausgetobt“, sagt der 32-jährige Diplom-Agraringenieur (FH), dem anzusehen ist, wie sehr es ihm Freude macht, die weiblichen Kälber, die allesamt in die 100 Kühe zählende Fleckviehherde wechseln werden, so zu sehen.


© Ast

Freuen sich über ihren putzmunteren Kuhnachwuchs: Das Ehepaar Werner mit ihrem Sohn Peter, der die Idee zu dem Auslauf für die weiblichen Jungtiere hatte.


„Die Idee, die Kälber auf die Weide zu lassen“, stammt von mir“, erzählt er, „und hat meinen Vater anfangs nicht begeistert.“„Ja“, räumt der 62-Jährige lächelnd ein, „ich dachte, Milchaus-tauscher und frisches Gras passen nicht zusammen und hatte Angst dass die Kälber davon Durchfall bekommen“. Aber, so fügt der rührige Landwirtschaftsmeister hinzu, er habe sich eines Besseren belehren lassen. „Inzwischen begeistert es mich, die Kälber draußen zu sehen.“ Die Gründe liegen für Vater und Sohn auf der Hand: Auf der Weide könnten die Kälber könnten ihr natürliches Bewegungsbedürfnis ausleben. Das fördert die Gesundheit der Jungtiere und mache sie später zu robusten und leistungsfähigen Milchkühen.


© Ast

Vom ersten bis zum vierzehnten Lebenstag wachsen die Fleckviehkälber von Albert und Peter Werner in Einzeliglus auf. Danach wechseln sie ein Großraumiglu mit Weidegang.


Vom ersten bis zum 14. Lebenstag wachsen die Fleckviehkälber auf dem Aussiedlerbetrieb von Werners in Einzeliglus auf. Getränkt werden die Jungtiere in den ersten beiden Lebenswochen mit Vollmilch ad libitum. Nach dem Umzug ins Gruppeniglu mit 13 Plätzen gibt es für den Kuhnachwuchs zweimal täglich je acht Liter Milchaustauscher (MAT) plus Wasser und eine spezielle Trocken-TMR, mit der die Jungtiere schon früh an die Aufnahme von Raufutter gewöhnt werden.

In dem Großraumiglu bleiben die weiblichen Kälber acht bis zwölf Wochen lang.Von dort können sie täglich auf die angeschlossene, zirka 0,25 Hektar große Weidefläche. Danach geht es für die Nachwuchskühe in eine geräumige Tiefstreubucht auf einer Seite des Boxenlaufstalles. Die männlichen Kälber werden separat aufgestallt und nach zirka vier Wochen an Bullenmast-betriebe verkauft.


© Ast

100 Fleckviehkühe plus Nachzucht stehen in dem vor drei Jahren fertig gestellten Boxenlaufstall, bei dem Vater und Sohn viel Wert auf Tierkomfort legten.


In dem vor drei Jahren fertig gestellten Boxenlaufstall am Ortsrand von Römerstein-Strohweiler stehen 100 Fleckviehkühe plus Nachzucht. Beim Bau legten Vater und Sohn viel Wert auf eine tiergerechte Ausstattung des Liegeboxenstalles. Der 50 Meter lange und 31 Meter lange Hauptrakt ist mit Tiefboxen für die Kühe, Hochboxen mit Gummimatten für die Jungrinder, planbefestigten Laufgängen mit Schieberentmistung, Curtains an den beiden offenen Längsseiten des Gebäudes, Hubfenstern im Dach sowie einem kombinierten Warte-/Laufhof ausgestattet.


© Ast

Die trockenstehenden Kühe gehen von April bis Ende November auf eine an den Aussiedlerbetrieb angrenzende, fünf Hektar große Weide mit Wasserzugang und Raufutterraufe. Die Kühe bleiben auch nachts draußen.


Gemolken werden die Kühe in einem Doppel-8-er-Fischgrätenmelkstand mit Schnellaustrieb. Die trockenstehenden Kühe werden von April bis Ende November auf einer an den Betrieb angrenzenden, fünf Hektar großen Weide mit Wasserzugang und zusätzlichen Futterraufe gehalten. Der Familienbetrieb, zu dem 78 Hektar Acker- und Grünland gehören, wird seit 2010 als Vater-Sohn-GbR geführt.

Den kompletten Beitrag lesen Sie in Ausgabe 44/2015 von BWagrar.



Autor: pa



 

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