Bauernverband: Schlachtvieh muss teurer werden +++ 14.09.2007 +++

Rukwied: Veredlungsbetriebe kämpfen um ihre Existenz – Ferkeler-zeuger stark betroffen – Heimische Rohstoffversorgung sichern

Â"Unsere Schweine- und Rindermäster kennen das Auf und Ab in den Märkten. Doch der Einbruch der Erzeugerpreise zu Jahresbeginn trifft viele Veredlungsbe-triebe hart. Dies gilt besonders für zahlreiche Ferkelerzeugerbetriebe, die der drastische Preisrückgang zunehmend ins Mark trifft.Â" So schildert Präsident Joa-chim Rukwied anlässlich der Erntepressekonferenz des Landesbauernverbandes (LBV) die völlig unbefriedigende Preis- und Einkommenssituation in der Veredlungs- und Ferkelproduktion.

Seit Jahresbeginn sind die Ferkelpreise von rund 45 auf zuletzt etwa 30 Euro je Ferkel (25 kg, 100er-Gruppe, zzgl. MwSt.) zurückgegangen. Das ist ein Minus von einem Drittel. Die Schlachtschweinepreise erreichten ihr Tief im Januar und lagen zuletzt bei 1,44 Euro/kg SG. Das sind 27 Cent oder 16 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Die Schlachtbullenpreise befinden weiter auf Talfahrt. Sie lagen zuletzt bei 2,75 Euro/kg SG und damit rund 30 Cent oder 10 Prozent unter dem Vorjahr. Demgegenüber sind die Futtermittelpreise um rund ein Drittel gestiegen. Für den Verbraucher ist Fleisch seit Mitte 2006 spürbar preisgünstiger geworden.

Â"Wir hoffen jetzt auf eine für das Grillen günstigen Spätsommer und erwarten aufgrund der zunehmenden Nachfrage steigende PreiseÂ", so Rukwied. Für den Schlachtschweinemarkt seien jetzt positive Signale dringend erforderlich. Der Bauernpräsident weist darauf hin, dass die besonders schwierige Situation in der Ferkelerzeugung auch auf die strukturellen Nachteile im Südwesten zurückzuführen ist. Baden-Württemberg hatte über lange Jahre einen Ferkelüberschuss von über 1,5 Millionen Tiere je Jahr. Die Tendenz ist mittlerweile rückläufig. Â"Wir kommen nicht umhin, hier unsere Hausaufgaben im Sinne einer noch stärkeren Bündelung in größere leistungsgleiche Gruppen zu organisierenÂ", blickt Rukwied nach vorne. Er appelliert an alle Marktbeteiligten, mit zur Lösung der schwierigen Situation beizutragen, um auch künftig und nachhaltig die Versorgung mit Rohstoffen aus regionaler tierischer Erzeugung sicherzustellen.