Â"Die Lebensmittelerzeugung bleibt die zentrale und wichtigste Aufgabe der Land- wirtschaft. Nachwachsende Rohstoffe zur Gewinnung von Bioenergien bilden einen neuen Betriebszweig, der für Landwirte zu einem zusätzlichen Einkommensstandbein werden kann. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Wirtschaftlichkeit gegeben ist und die Wertschöpfung in ausreichendem Umfang auf den Höfen erzielt wird.Â" Das erklärt Präsident Joachim Rukwied anlässlich der Erntepressekonferenz des Landesbauernverbandes (LBV) am 14. August 2007 in Stuttgart.
Eine Konkurrenz zwischen der Erzeugung von Rohstoffen für die Bioenergiege-winnung und Lebensmitteln sieht Rukwied Â"im Wesentlichen nichtÂ". Die Diskussion hierüber hält er Â"teilweise für überzogen sowie weder sach- noch marktgerechtÂ". Â"Selbstverständlich sind Auswüchse vor Ort in manchen Regionen bei den Pachtpreisen künftig zu vermeidenÂ", appelliert der Bauernpräsident. Â"Doch bezogen auf unsere gesamte Branche können sich die Bioenergien zu einem bedeutenden Standbein für unsere landwirtschaftlichen Betriebe entwickelnÂ", meint er. Â"Wo Chancen sind, gibt es auch RisikenÂ", räumt er ein und appelliert, Â"sich vor Investitionen genau zu informieren, zu kalkulieren und solide zu finanzieren.Â" Eine Â"GoldgräberstimmungÂ" sei völlig fehl am Platze. Das zeigten auch Meldungen, dass jede dritte Biogasanlage ihre Abschreibung nicht erwirtschafte.
Als Pluspunkte für Bioenergien verweist Rukwied auf die Minderung der Abhän-gigkeit von Importen fossiler Energieträger und den positiven Beitrag zum Klima-schutz. Diese Vorteile könne die Gesellschaft nicht zum Nulltarif erhalten. Ruk-wied fordert, die in den nächsten Jahren steigende Besteuerung Â"zu überdenken und zügig den neuen Marktverhältnissen anzupassenÂ". Andernfalls könnten die Biokraftstoffe bei den derzeitigen Marktverhältnissen nicht bestehen und die begrüÃenswerten Ziele auch im Klimaschutz nicht erreicht werden. Â"Im Interesse unserer gemeinsamen Zukunft und Energiesicherung appellieren wir an die Politik, die Rahmenbedingungen am Markt so zu setzen, dass die Bioenergie sich weiterentwickeln kann und die Wertschöpfung im ländlichen Raum erhöht wird.Â"
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