Der Preisrückgang von 15 Cent je Kilogramm bei den Mastschweinen und um 8,50 Euro bei den Ferkeln gleicht nach Meinung des Landesbauernverbandes einer Katastrophe und ist ein fatales Signal für die Betriebe. In Baden-Württemberg ist das Angebot an Schlachtschweinen weitgehend ausgeglichen, doch im Nordwesten von Deutschland werden derzeit mehr Tiere produziert, als der Markt aufnehmen kann. Diese Übermengen drücken die Preise bundesweit.
Der Handelsstreit zwischen der EU und China verschärft die Lage extrem. Die von China verhängten Zölle auf europäisches Schweinefleisch belasten den inner-europäischen Handel. Vor allem Spanien, aber auch andere europäische Länder, haben ihre Schweineproduktion in den vergangenen Jahren stark ausgebaut und sich zunehmend vom Export nach China abhängig gemacht. Durch die chinesischen Zölle können diese Mengen nun nicht mehr wie geplant dorthin gehandelt werden und drängen stattdessen in den europäischen Binnenmarkt – mit zusätzlichem Preisdruck, auch auf unsere deutschen Betriebe. Hinzu kommen deutlich gestiegene Produktionskosten, die die wirtschaftliche Situation auf unseren regionalen Betrieben weiter verschärfen.
„Dieser Preissturz trifft uns Schweinehalter ins Mark – die aktuellen Erlöse liegen deutlich unter den Produktionskosten. Gleichzeitig verlangt die Gesellschaft mehr Tierwohl und höhere Standards. Das unterstützen wir, aber unter diesen Bedingungen kann niemand die nötigen Investitionen stemmen. Vor allem die junge Generation verliert so jede Perspektive für die Schweinehaltung, auch die langfristige Planungssicherheit fehlt. Wenn Politik und Markt jetzt nicht gegensteuern, geben viele Betriebe auf“, so Hans-Benno Wichert, Vizepräsident des Landesbauernverbandes.



